Die USA werden kaum vor dem G20-Gipfel Anfang September in Sankt Petersburg einen Militärschlag gegen Syrien führen, obwohl von Barack Obama ausdrücklich gefordert wird, im Syrien-Konflikt Gewalt anzuwenden. Darin waren sich Experten am Dienstag in einer Pressekonferenz bei RIA Novosti einig.
„Obama steht massiv unter Druck. Er könnte dem Druck standhalten, würde dieser nur vom US-Kongresses, den Massenmedien und verschiedenen Lobbystrukturen ausgeübt. Bedauerlicherweise steht Obama auch unter dem Druck seiner nächsten Umgebung. Unter diesen Bedingungen würde es ihm sehr schwer fallen, einer Entscheidung über einen beschränkten Schlag gegen Syrien auszuweichen", sagte der Direktor des Zentrums für gesellschafts-politische Studien, Wladimir Jewsejew.
Der Experte bewertet die Tatsache, dass sich Obama zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin während des G20-Gipfels in Sankt Petersburg bereit erklärt hat, positiv.
Sollten die USA eine Bodenoperation in Syrien starten, würde sich der Iran nicht auf Wirtschaftshilfe für Damaskus beschränken, sondern eingreifen, so Jewsejew. Der Experte merkte zugleich an, dass „der Iran einen direkten Zusammenstoß mit den USA auf syrischem Territorium vermeiden würde".
„Die USA schaffen ein zusätzliches Problem. Sie bewirken, dass der Iran in die Syrien-Krise aktiv hineingezogen wird." Aus dieser Sicht sei dieser Konflikt nicht mehr als Feindschaft zwischen den Koalitionen in Syrien zu betrachten, so Jewsejew.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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