Fall "Arctic-Sunrise": Die inhaftierten Greenpeace-Aktivisten nach Sankt Petersburg versetzt

Die gesamte 30-köpfige Besatzung des Greenpeace-Schiffes „Arctic Sunrise", die seit September wegen einer Attacke auf eine russische Öl-Bohrinsel in Untersuchungshaft in Murmansk festsitzt, wird zu weiteren Ermittlungen nach Sankt Petersburg verlegt, wie russische Behörden mitteilten.

Das Ermittlungskomitee begründete die Verlegung damit, dass die Taten, die den Aktivisten zur Last gelegt werden, „nicht unter der Gerichtsbarkeit des Gebietes Murmansk stehen" und dass sich die zuständige Untersuchungsbehörde in Sankt Petersburg befinde. Die Sprecherin der Strafvollzugsbehörde, Olga Pleschko, teilte ihrerseits mit, dass die Aktivisten bereits am Montag per

Schiene in Richtung Sankt Petersburg geschickt worden seien. Wann sie dort eintreffen sollen, sagte die Sprecherin nicht.

Ein Greenpeace-Team hatte am 18. September in der Petschorasee die Bohrinsel „Priraslomnaja" des russischen Konzerns Gazprom zu erklimmen versucht, um gegen die Ölproduktion in der ökologisch sensiblen Arktis-Region zu protestieren. Ihr Schiff „Arctic Sunrise" wurde von der russischen Küstenwache gestoppt und zu Ermittlungen nach Murmansk gebracht. Die gesamte 30-köpfige Besatzung wurde inhaftiert und zunächst wegen Piraterie angeklagt, auf die in Russland bis zu 15 Jahre Haft stehen. Später wurde die Anklage auf „Rowdytum" abgeschwächt. Bei Rowdytum drohen den Angeklagten höchstens sieben Jahre Gefängnis.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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