Große Teile der deutschen Wirtschaft sind mit dem Geschäftsklima in Russland nicht zufrieden. Das geht aus der jährlichen Geschäftsklima-Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer hervor.
Etwa die Hälfte der 105 befragten Unternehmen geht von einer Stagnation der russischen Wirtschaft aus, weitere 14 Prozent befürchten eine Rezession. 56 Prozent der Befragten attestierten für 2013
eine negative Entwicklung des Geschäftsklimas in Russland. Nur sieben Prozent der befragten Unternehmen beobachten eine spürbare Reformdynamik im Land.
„Während sich die Weltwirtschaft insgesamt erholt, droht Russland den Anschluss zu verlieren. Das Reformtempo ist nicht hoch genug", sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Eckhard Cordes auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse der Umfrage Ende Januar in Berlin.
Insbesondere Bürokratie und Korruption, aber auch der Fachkräftemangel werden von den deutschen Unternehmen in Russland als größte Hindernisse für ihre Geschäftstätigkeit gesehen. Sie wünschen sich zudem weitere Reformschritte zur Vereinfachung von Genehmigungs-, Zertifizierungs- und Zollverfahren sowie die Gleichstellung von ausländischen mit inländischen Investoren.
Nach Berechnungen des Ost-Ausschusses hat sich der deutsch-russische Handel im vergangenen Jahr um etwa fünf Prozent abgeschwächt. „Wenn wir 2014 diesen Abwärtstrend stoppen könnten, wäre es bereits ein Erfolg", dämpfte Cordes die Erwartungen.
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