Das Gesamtrussische Meinungsforschungsinstitut rechnete aus, dass ungefähr zwei Drittel der Bevölkerung die Vorbereitungen zur russischen Olympiade mitverfolgten. Der Rest gestand den Soziologen, dass sie „fast nichts darüber wissen". Wie es sich herausstellte, ist das internationale Sportevent am meisten für die Einwohner Moskaus und St. Petersburgs interessant. Hier
interessierten sich 71% der Bevölkerung für das Thema. Die größten Fans der Winterspiele sind ältere Menschen und Personen mit hohen Einkünften.
Der überwiegende Teil der Russen (85%) ist sich sicher, dass die Spiele auf einem würdigen Niveau organisiert werden. Gleichzeitig finden 60% der Bevölkerung den Plan mit Sotschi unverhältnismäßig. Ebensoviele hätten die Olympiade gerne mit eigenen Augen gesehen.
Fast alle hoffen, dass Russland in diesen Spielen nach Anzahl der Goldmedaillen gewinnen wird. Dabei schätzt man in den Regionen das Stadium der Vorbereitung der Sportler zu den Winterspielen besser ein, als in Moskau oder St. Petersburg. Am wenigsten glauben an die russische Nationalmannschaft Nutzer von sozialen Netzwerken und Blogger: Unter ihnen erwartet die Hälfte eine totale Niederlage. Mitverfolgen wird man in Russland vor allem den Eiskunstlauf (30%), den Biathlon (25%), Hockey (23%) und den Skisport (15%). Dabei interessieren sich die Männer vor allem für Hockey (36%) und die Frauen für den Eiskunstlauf (43%). Die am wenigsten beliebten
Wintersportarten unter den Russen sind Curling, Slalom, Snowboard und Freestyle. Nur 7% der Bevölkerung wird die Wettkämpfe in allen Sportarten mitverfolgen.
Der Direktor des Levada-Zentrums Lew Gudkow sagt, dass der größte Teil der Bevölkerung die Spiele als ein teures und pompöses Unterfangen ansieht, das nur für die Selbstreklame des Landes organisiert wurde. Andererseits verstehen seiner Meinung nach viele, dass das Geld bereits verbracht wurde und hoffen, dass alles gut laufen wird. „Das wichtigste für Russen ist, unter den drei stärksten Mannschaften in der Mannschaftswertung zu sein, darauf hoffen 85%", sagt der Soziologe. „Viele sind enttäuscht, dass sie nicht nach Sotschi fahren konnten, weil das zu teuer für sie ist".
Der Soziologe bemerkt, dass ein Fünftel der Bevölkerung hofft, dass die Olympiade zu einem Impuls für die Entwicklung von Sotschi als Region sein wird und in den kommenden Jahren Touristen anlocken wird.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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