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Der russische Lowcoster Dobrolet verkündete die Unterzeichnung eines Kaufvertrags von 16 Flugzeugen vom Typ Boeing 737-800, so der Generaldirektor der Gesellschaft Andrej Kalmykow. Die Flugzeuge sollen in den Jahren 2017-2018 geliefert werden, was die Gesellschaft von dem zuvor angekündigten Tätigkeitsstopp retten soll. „Es wurden zwei Typen von Mittelstreckenflugzeugen in Erwägung gezogen, die von den weltweit führenden Lowcost-Gesellschaften verwendet werden, B737 und A320. Nach dem Vergleich aller Bedingungen blieben wir bei den Boeings. Ab dem Jahr 2017 werden die Lieferungen direkt von der Fabrik in Seattle geschehen: Wir haben einen Vertrag über die Lieferung von 16 neuen Flugzeugen unterzeichnet und eine Anzahlung geleistet“, sagt der Generaldirektor der Gesellschaft Andrej Kalmykow.
Witalij Saweljew, der Generaldirektor der „Aeroflot“-Gruppe, zu der auch Dobrolet gehört, sagte im Mai in einem Interview zu „RBC Daily“, dass der Billigflieger plant „jedes Jahr je acht Flugzeuge zu erhalten. In fünf Jahren wird der Flugpark von 'Dobroljot' 40 Maschinen umfassen“.
Wie die russische Agentur „RBC Daily“ unter Verweis auf die Analytiker der Sberbank schreibt, hat Aeroflot für seine Tochterfirma Dobrolet 20 Mio. US-Dollar aufgewendet, bei einem Gesamtinvestitionsprogramm von 100 Mio. Dollar. „Das lässt darauf zurückschließen, dass die Realisierung des Projekts noch nicht beendet ist und es bald einer Revision unterzogen wird“, besagt die Analyse der Sberbank.
Wie der Generaldirektor der Consulting-Firma „Infomost“ Boris Rybak sagt, leidet der Flugzeugmarkt unter einem Flugzeugmangel: Die Bestellungen häufen sich bei den Produzenten Jahre im Voraus an
und in einer solchen Situation kann Dobrolet seine Flüge nur dann sofort fortsetzen, wenn es mit Leasing-Gesellschaften zusammenarbeitet, die nicht zur EU gehören.
Die Gesellschaft gab am Montag einen Betriebsstopp bekannt, nachdem die Leasing-Gesellschaften ihren Vertrag mit der Billigairline aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland kündigten. Eine Reihe europäischer Kontrahenten stellte klar, dass sie ihren vertraglichen Verpflichtungen gegenüber der russischen Fluggesellschaft nicht nachkommen werden und annullierten die Wirkung der Verträge zu Leasing, technischer Wartung und Versicherung der Flugzeuge.
Die Verluste von Aeroflot durch den Betriebsstopp von Dobrolet werden sich grundsätzlich auf die Summen begrenzen, die die russische staatliche Airline für den Projektstart verwendet hat, denkt der Analytiker der Gasprombank Michail Ganelin. Dobrolet hätte im ersten Betriebsjahr nicht profitabel werden können, seine Verluste für diesen Zeitraum sollten sich auf ca. 30-50 Mio. US-Dollar der EBITDA belaufen.
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