Eine Ehe zwischen zwei Bräuten wurde in Moskau offiziell registriert

Die Frischvermählten Alina (rechts) und Alisa. Foto aus dem persönlichen Archiv.

In Moskau wurde am 19. August eine ungewöhnliche Ehe geschlossen: Die Standesbeamten sahen zwei junge Frauen in gleichen Hochzeitskleidern. Sie hatten beschlossen, ihre Beziehungen zu registrieren, obwohl homogene Ehen in Russland gesetzlich verboten sind. Die Standesbeamten mussten dem Wunsch nachkommen, denn eine der Bräute, die in der LGBT-Gemeinschaft als Blogger mit dem Namen Alina Davis bekannt ist, ist transsexuell und im Pass als Mann mit dem Namen Dmitrij Koschuchow registriert. 

Wie Alina sagt, drohten die Mitarbeiter des Standesamtes, um einen Skandal zu vermeiden, das junge Paar nicht ins Gebäude zu lassen, wenn beide im Hochzeitskleid auftauchen würden. „Zum Standesamt zu gehen hatten wir keine Angst, obwohl uns gedroht wurde“, erzählte sie. „Im Mai hatten wir den Antrag gestellt und alles ist normal verlaufen“. Während der Zeremonie hatte die Standesamtleiterin die Besonderheiten des Paars angeprangert und sich laut gewundert, warum ein Mann zu einer Frau werden wollte. Doch wie das Ehepaar sagt, gab es nicht mehr als einen Streit.

Die Hochzeit des nichtkonformen Paars hatte eine heftige Internet-Diskussion in Russland hervorgerufen. „In Russland ist es schwierig, einen Geschlechtswechsel zu vollziehen, man muss vor Gericht klagen, deshalb sind solche Verdrehungen mit den Dokumenten keine Seltenheit“, findet der LGBT-Rechtsschützer von „Vitus Media“. „Alina und ihre Ehefrau hatten beschlossen, diese Eigenheit auszunutzen und haben damit Schlupflöcher der russischen Gesetzgebung aufgezeigt“.

 

Die Originalfassung dieses Beitrages lesen Sie bei MetroNews

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