Der Konflikt in der Ukraine könne zu einem Blutvergießen in Europa führen, warnte Michail Gorbatschow, erster Präsident der UdSSR und Friedensnobelpreisträger. Foto: Reuters
Der Konflikt in der Ukraine könne zu einem Blutvergießen in Europa führen, warnte Michail Gorbatschow, erster Präsident der UdSSR und Friedensnobelpreisträger, in einem Interview mit dem Moskauer Radiosender Russkaja sluschba nowostej (Russischer Nachrichtendienst). „Der Konflikt muss sofort eingestellt und Verhandlungen aufgenommen werden“, forderte er und fügte hinzu: „Wenn der Staat angerührt wird, (…) dann werden dort alle hineingezogen. Wir könnten dann zu einem schrecklichen Blutvergießen in Europa kommen. Das darf nicht zugelassen werden.“
Den inneren Konflikt in der Ukraine dürfe man nicht in einen internationalen verwandeln, mahnte der ehemalige Politiker. „Falls Russland sich einmischt, wird es ein solches Feuer geben, das auch die ganze Welt nicht wird löschen können“, sagte Gorbatschow. Russlands Haltung, sich von den Entwicklungen in der Ukraine zu distanzieren, sei richtig. Die entscheidende Rolle in der Beilegung des Konflikts komme den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und den direkten Konfliktparteien zu.
Russland habe Fluchtkorridore für Zivilisten vorgeschlagen, doch es sei bislang nichts passiert, monierte Gorbatschow. „Und in der Zwischenzeit werden Geburtshäuser beschossen und Krankenhäuser zerstört. Allein nach offiziellen Angaben gibt es bereits 2 000 Todesopfer, ganz zu schweigen von den vielen Verletzten.“
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