Russlands Nationaltrainer Fabio Capello hat sein Gehalt mehr als 6 Monaten nicht bekommen. Foto: Denis Wyschinskij/TASS
Am 19. Januar lief die Frist aus, die die russische Arbeits- und Beschäftigungsagentur („Rostrud") dem Russischen Fußballverband gestellt hatte, um die Schuldenrückstände gegenüber Mitarbeitern zu begleichen. Nach Information der Zeitung "Wedomosti" schuldet der Verband alleine dem Haupttrainer der russischen Nationalmannschaft Fabio Capello 5 bis 5,5 Mio. Euro, sein Gehalt hat er seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr bekommen.
Der Russische Fußballverband hätte Capello noch am 19. Dezember bezahlen müssen, bat aber um eine Fristverlängerung um einen Monat. Für die Regelverletzungen wurde gegen den Präsidenten des Russischen Fußballverbands Nikolaj Tolstych und der Fußballverband selbst eine Verwaltungsstrafe in Höhe von ca. 53 Euro bzw. 530 Euro verhängt und eine weitere Fristverschiebung um einen Monat gewährt.
Am Montag besuchte Moskau der UEFA-Präsident Michel Platini, der den Präsidenten des Russischen Fußballverbands Nikolaj Tolstych traf. Nach dem Treffen sagte Platini, er sehe die Situation mit Capello
als nicht hinnehmbar an. „Herr Capello sprach nie über einen Zahlungsrückstand bei seinem Gehalt. Aber ich finde es nicht richtig von Seiten des russischen Fußballs, dass einem Trainer das Gehalt nicht ausgezahlt wird. Das ist eine sehr schlechte Werbung für das russische Fußball, insbesondere vor der Durchführung der Weltmeisterschaft", wird Platini von „Sport-Express" zitiert.
Der Präsident des Russischen Fußballverbands Nikolaj Tolstych hingegen verkündete, die FIFA habe Geldmittel für das Begleichen des Rückstands überwiesen. „Wir haben vor zwei Tagen zusätzliches Geld von der FIFA erhalten und denken nun über die Auszahlung von Capello nach", wird Tolstych von „R-Sport" zitiert. Gleichzeitig merkt er an, dieses Geld sei nicht genug, um das gesamte Gehalt auszuzahlen.
Außer Capello schuldet der Russische Fußballverband ihren Mitarbeitern ca. 2,4 Mio. Euro. Weitere ca. 3,9 Mio. Euro schuldet die Organisation dem Inhaber von „Spartak" Leonid Fedun, der dem Verband diese Summe 2013 bereitstellte, um sie bei der Vorbereitung der Weltmeisterschaft zu unterstützen.
Die britische Zeitung Daily Mail schätzte das jährliche Gehalt des italienischen Trainers im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien auf 8,3 Mio. Euro.
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