Russisches Kulturministerium nimmt Stellung zum "Tannhäuser"-Fall

Vor Kurzem wurde während der öffentlichen Verhandlungen im russischen Kulturministerium über die umstrittene Oper "Tannhäuser" diskutiert. Diese war zuvor im Nowosibirsker Theater für Oper und Ballett aufgeführt worden. Nach den Verhandlungen gab es eine offizielle Stellungnahme zur Aufführung. 

Man ist der Ansicht, dass "die Missachtung der traditionellen Werte, die der Intendant sowie der Regisseur des Theaters gezeigt haben, mit oder ohne Absicht nicht zum Ausdruck gebracht werden durfte." Das Ministerium weist darauf hin, dass der Intendant des Theaters seine Einrichtung nicht gut genug kontrolliert habe. 

Im Ministerium einigte man sich außerdem darauf, dass staatliche akademische Theater ihre Zuschauer über unkonventionelle Aufführungen klassischer Werke im Voraus in Kenntnis setzen und ihnen auch die neue Regiekonzeption nahebringen sollen. Man wirft man dem Intendanten vor, dass er "die ersten Proteste ignorierte, was zur Eskalation des Konflikts geführt hat."  

Das Kulturministerium hält es daher für richtig, nötige Änderungen am Sujet vorzunehmen und sich öffentlich bei allen, deren religiöse Gefühle verletzt worden sind, zu entschuldigen. "Ohne die Zensur zu akzeptieren, weisen wir darauf hin, dass wir im Recht sind, Aufführungen socher Art die Finanzierung zu nehmen", steht es in der Stellungnahme. 

An den Verhandlungen nahmen die Vertreter der russischen orthodoxen Kirche, zwei Arbeitsgruppen des Öffentlichen Rats für Theaterkunst und Staatspolitik im Kulturbereich am Kulturministerium sowie Experten und Leiter verschiedener Kultureinrichtungen teil. 

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