"Ich wurde wie ein Verbrecher behandelt": Karl-Georg Wellmann aus Moskau zurückgeschickt

Der deutsche Politiker Karl-Georg Wellmann wollte in Moskau die politische Regulierung der Ukraine-Krise besprechen. Foto: AG Gymnasium Melle / Wikipedia.org

Russland hat dem CDU-Politiker Karl-Georg Wellmann bis 2019 die Einreise verweigert. Dies hat er erst am 25. Mai erfahren, als er abends am Moskauer Scheremetjewo-Flughafen angekommen ist. 

"Ich bin um 21.30 gelandet, aber man hat mich an der Grenze aufgehalten", erzählte Wellman im Interview mit der russischen Zeitung "Kommersant". Seinen Worten zufolge habe er sich über zwei Stunden mit Zollbeamten zurechtzufinden versucht. Jedenfalls erfolglos. "Ich wurde äußerst unfreundlich und wie ein Verbrecher behandelt. Ein paarmal hat man mich sogar angeschrien - laut und grob", erzählte Wellman dem "Kommersant". 

Sein Ziel in Moskau war es nach eigenen Angaben, an einer Reihe von Zusammentreffen mit den russischen Politikern - Konstantin Kossatschow, dem Vorsitzenden des internationalen Ausschusses des russischen Föderationsrates, und Sergej Glasjew, dem auf der EU-Sanktionsliste bereits stehenden Präsidentenberater, - teilzunehmen, um die politische Regulierung der Ukraine-Krise zu besprechen.  "Ich stehe schon seit Monaten dafür, die Ukraine-Krise politisch zu regeln - zusammen mit Russland und mit Rücksicht auf seine Interessen", sagte er dem "Kommersant". "Umso mehr habe ich mich über die Tatsache gewundert, dass ausgerechnet ich nun auf der Sperrliste stehe", so Wellmann. 

Dabei forderte er als Vorsitzender der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe im Bundestag das ganze Jahr über die Verschärfung der Sanktionen gegenüber Russland. "Wenn die russische Regierung keine Fortschritte zur Deeskalation der Lage nachweisen kann, werden wir leider über schärfere Sanktionen reden müssen", sagte er im Januar gegenüber dem Manager Magazin und wiederholte es dann am 19. Februar 2015 zum ZDF

In Moskau durfte Wellmann den Flughafen nicht verlassen, musste in einer Transitzone übernachten und mit dem nächstmöglichen Flug nach Berlin zurückfliegen. Die Bundesregierung hat seine Einreiseverweigerung für "inakzeptabel und unverständlich" erklärt und gefordert, sie aufzuheben. 

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