Rosneft: Teilprivatisierung kommt in Gang

AP
Die entsprechende Direktive der russischen Regierung ist auf dem Weg.

Russlands erster Vize-Premier, Igor Schuwalow, hat der russischen Wirtschaftszeitung „RBC“ zufolge die Vorbereitung der Privatisierung des staatlichen Öl-Produzenten „Rosneft“ angeordnet. Weder der Sprecher des Vize-Premiers noch das russische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung kommentierten den Zeitungsbericht.

Der russische Staat ist über das Staatsunternehmen Rosneftegas an Rosneft beteiligt und hält 69,5 Prozent der Konzernaktien – eine davon gehört dem föderalen Staatseigentumsverwalter Rosimuschtschestwo. Weitere 19,75 Prozent gehören der britischen BP, weniger als ein Prozent sind in der Hand von Privatanlegern einschließlich der Konzernmanager. Die restlichen Wertpapiere werden an den Börsen in Moskau und London gehandelt.

In welchem Umfang Aktien im Zuge der Teilprivatisierung verkauft werden sollten, schreibe die Regierungsdirektive nicht fest, heißt es bei RBC. Jedoch hätten das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und der Staatskonzern vereinbart, den Investoren 19,5 Prozent der Unternehmensaktien anzubieten.

„Eine Veräußerung von über 19 Prozent der Aktien ist die einzig vernünftige Entscheidung“, sagte am Donnerstag der Konzern-Sprecher, Michail Leontjew, im Gespräch mit RBC. Die Unterzeichnung der Direktive und die Vorbereitungen des Deals kommentierte er nicht.

Indische oder chinesische Konzerne kämen als strategische Investoren in Frage, meint der Portfolio-Manager bei GL Asset Management, Sergej Wachrameew.

Nach Ansicht des Raiffeisenbank-Analysten, Andrej Polischtschjuk, seien auch die russische Surgutneftegas oder LetterOne von Michail Fridman als Interessenten denkbar – für den Fall, dass es nicht gelinge, mit den ausländischen Investoren ins Geschäft zu kommen.

Der Chef-Analyst von UBS, Maxim Moschkow, schließt indes nicht aus, dass der Staatskonzern selbst den Rückkauf des Aktienpakets erwägen könne. Die Mitarbeiter des Konzerns unter der Leitung von Igor Setschin seien bereits Anteilseigner von Rosneft. 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RBC Daily

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