Alexander Gribojedow: Verstand schafft Leiden

Foto: RIA Novosti

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Am 15. Januar 1795 wurde Alexander Gribojedow geboren. Er schuf mit „Verstand schafft Leiden“ die wohl bekannteste russische Komödie. Noch heute wird oft aus seinem Stück zitiert. RBTH erinnert an Gribojedows herausragendes Werk.

Alexander Gribojedow war Diplomat, Komponist und zudem ein sehr begabter Pianist. Berühmt wurde er in Russland vor allem als Dramendichter und Poet. Und wie gut die Hälfte aller russischen Dichter starb auch Gribojedow jung. Im Jahr 1829 fiel er, gerade 34 Jahre alt, auf diplomatischer Mission in Teheran religiösen Fanatikern und Gegnern des Friedens mit Russland zum Opfer.

Wladislaw Chodassewitsch, ein bekannter Dichter des 20. Jahrhunderts, bemerkte einmal, Gribojedow sei ein „Mann eines Buches“ gewesen. Tatsächlich erlangte nur ein Werk Alexander Gribojedows große Bekanntheit: die Komödie „Verstand schafft Leiden“, ein Meisterwerk der russischen Dramendichtung, das in Russland zur Pflichtlektüre an Schulen und Hochschulen gehört.

Die Handlung der Komödie ist überraschend einfach. Nach langen Jahren unsteter Wanderschaft erreicht der junge und progressiv denkende Alexander Tschazki in Moskau das Haus seiner einst geliebten Sofija. Die aber hat sich bereits für einen anderen Mann entschieden. Der Held muss nun nicht nur mit einer enttäuschten Liebe fertig werden, sondern es entfacht zudem ein Konflikt mit Sofijas Vater und weiteren Personen seines Umfelds, die fortschrittlichen Ideen feindselig gegenüberstehen und in ihren Denkmustern aus dem „vergangenen Jahrhundert“, das besonders verbreitet ist im konservativen Moskau, erstarrt sind. In entlarvender Absicht und etwas großmäuliger Manier hält Tschazki einige pathetische Monologe. Mit seinen ironischen und spitzen Bemerkungen erregt er den Unmut seiner Umgebung, die ihm gar unterstellt, nicht mehr ganz bei Verstand zu sein.

Ein Zeitgenosse Gribojedows, der große Puschkin, der ansonsten Respekt vor dessen Helden Tschazki hat, sprach ihm übrigens ebenfalls den Verstand ab. Ein kluger Mensch, so dachte Puschkin, wirft keine „Perlen vor die Säue“, er spräche gar nicht erst vor Menschen, die ohnehin nicht zuhören und seine Meinung gar nicht verstehen können. Tschazki sieht das am Ende genauso. Er erträgt die Engstirnigkeit und den Stumpfsinn der ihn umgebenden Gesellschaft schließlich nicht mehr und flieht aus Moskau. Er schwört, keinen Fuß mehr in diese Stadt zu setzen.

„Verstand schafft Leiden“ fiel der Zensur zum Opfer... 

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