Die Zarin Maria Fjodorowna, Ehegattin Alexanders III., hatte einen Sinn für Diamanten und Smaragde. 1885 kreierte Carl Fabergé auf Bestellung des Zaren für sie das erste seiner berühmten Ostereier. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein lackiertes weißes Ei. Im Inneren enthält es aber goldenes Eigelb. Inmitten des Dotters befindet sich eine Henne mit einer Miniaturkrone aus Diamanten und Miniatureiern aus Rubinen. Die Zarin war von dem Geschenk derart entzückt, dass der Zar mit Fabergé eine Vereinbarung über die Lieferung von einem Osterei pro Jahr traf.
Die Tradition überlebte den Kaiser und ging an seinen Sohn und Nachfolger Nikolaj II. über. Von den insgesamt 71 Eiern, die das Unternehmen kreierte, waren 52 für die Zarenfamilie bestimmt. Zusätzlich erhielt das Haus Fabergé Aufträge anlässlich besonderer Zeremonien, wie etwa die offizielle Krönung Nikolajs II. im Jahr 1894 oder das offizielle Jubiläum zur 300-jährigen Regentschaft der Romanows im Jahr 1913.