Zehn Kostbarkeiten: Raritäten von Fabergé und anderen Juwelenkünstlern

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Die legendäre Werkstatt des Hofjuweliers Carl Fabergé hat weitaus mehr geschaffen als die weltbekannten Eier. Seine erlesenen Kreationen und die anderer kaiserlicher Goldschmiede können Sie aktuell im Historischen Museum Moskau bewundern.

1. Silberbecher, Fabergé, 1890er Jahre 

Der Kelch ist mit mehreren Doppeladlern geschmückt - Symbole des russischen Reiches seit dem 15. Jahrhundert. Er wurde von Stephan Wakewa von der Werkstatt Fabergé entworfen.  

2. Löschwippe, I. P. Chlebnikow, 1880er Jahre 

Iwan Chlebnikow stammte aus einer Juwelierfamilie und eröffnete in den 1870er Jahren nach 40-jährigem Handel mit Silber- und Goldwaren ein eigenes Atelier in Moskau. Er hatte mehrere hundert Beschäftigte und fertigte neben Schreibwaren für den kaiserlichen Hof auch Besteck, Verzierungen für die Kleider der Kaiserin sowie Dekorationsobjekte für den Winterpalast. 

3. Hahnen-Karaffe, I.P. Chlebnikow, 1875-1885

Ab dem späten 19. Jahrhundert gab die kaiserliche Familie häufig Werke im traditionellen russischen Stil (oder im neorussischen Stil, wie sie es nannte) in Auftrag. So übernahmen die Hofjuweliere in ihren Kreationen leuchtende Farben, Ornamente und folkloristische Elemente wie den Hahn. 

4. Salzstreuer, P.A. Owtschinnikow, 1894 

Die Lebensgeschichte des Juweliers Pawel Owtschinnikow ist ein Beispiel für eine wirklich bemerkenswerte Karriere. Er wurde als Leibeigener geboren, wurde Meisterschüler eines Juweliers und kaufte sich aus eigener Kraft frei durch die Einnahmen aus dem Verkauf seiner Kreationen. Er arbeitete sich zum Hofjuwelier hoch und fertige über 40 Jahre lang Schmuck unter anderem für den Zaren persönlich. 

5. Dekorteller, P.A. Owtschinnikow, 1889

In der Mitte des Dekortellers ist eine Moskauer Seidenmanufaktur abgebildet. Die Inschrift lautet: „Für Pjotr Antonowitsch und Anna Frantsowna Mussi von der Webergilde“. Der Kaufmann Mussi war der Gründer der Manufaktur, eine der größten im ganzen Reich mit zehntausenden Mitarbeitern. Der Dekorteller ist ein Geschenk an ihn gewesen. 

6. Osterei, Rückert, 1899-1908

Der in Deutschland geborene Juwelier Feodor Rückert war besonders bekannt für seine Emaille im neorussischen Stil. Ab den späten 1880er Jahren arbeitete er für Fabergé und kreierte Gebrauchsgegenstände für den Hof und Geschenke für Diplomaten. 

7. Aschenbecher, Fabergé, 1915

Ein geprägter Aschenbecher wie dieser wurde oft von Großherzögen verwendet. Dieser misst nur 6 x 8 cm und wiegt dennoch über 600 Gramm.

8. Vase, Fabergé,  1908-1917

Dieses Malachit-Meisterwerk wurde kurz vor der Revolution angefertigt und war eines der letzten Werke, die aus Fabergés Werkstatt in Russland stammen, bevor die Bolschewiki sie 1918 verstaatlichten und Fabergé das Land verlassen musste. 

9. Krug,  F.A Werchowzew, 1854

Dieser Krug mit Deckel ist im barocken Stil gestaltet. Eine Weinrebe rankt an ihm empor und zwei Putti schenken sich gegenseitig Wein ein. Die Werkstatt von Juwelier Fjodor Werchowzew hat auch liturgische Geräte aus Silber für die Isaakskathedrale in St. Petersburg gefertigt.

10.  Miniaturporträt von S.N. Jussupowa, Fabergé, 1907

Der Rahmen wurde in der Werkstatt von Henrik Wigström angefertigt, der ab 1903 Werkstattleiter bei Fabergé war. Das Porträt von Fürstin Sinaida Jussupowa, die aus einer der ältesten und reichsten Adelsfamilien Russlands stammte, wurde von Wassili Sujew aus dem Hause Fabergé gemalt. Fürstin Jussupowa war übrigens die Mutter von Felix Jussupow, der an der Verschwörung gegen Grigori Rasputin und dessen Ermordung beteiligt war.

Alle oben genannten Objekte sind in der Ausstellung „Fabergé und andere Hofjuweliere“ (rus) im Staatlichen Historischen Museum in Moskau zu sehen, die bis zum 30. April 2020 gezeigt wird.

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