Hochreliefs aus Marmor
An der Fassade der Kathedrale befinden sich 48 Hochreliefs zum Thema biblische und russische Geschichte sowie Bilder von Heiligen, deren Gedenktage auf die Schlachten des Vaterländischen Krieges von 1812 gegen Frankreich fielen (die Kathedrale wurde zu Ehren des Sieges Russlands über Napoleon errichtet).
Die Originalkompositionen – mehrere Sujets und einzelne Fragmente – befinden sich seit vielen Jahren im Donskoij-Kloster in der Hauptstadt. Während der Sowjetzeit befand sich dort das Architekturmuseum.
Tafeln mit den Namen der Helden des Krieges von 1812
In der unteren Galerie der Kathedrale befanden sich, wie auch heute noch, Tafeln mit den Namen der Helden des Krieges von 1812. In der Sowjetzeit wurden sie eher prosaisch verwendet: zur Ausschmückung der Wege im Gorki-Park und zur Dekoration des Gebäudes des Instituts für organische Chemie der Akademie der Wissenschaften.
Der Rest wurde kopfüber zum Bau von Stufen in der Tretjakow-Galerie verwendet. Das Museum erfuhr davon erst in den 1990er Jahren, als die Restaurierung begann. Die erhaltenen Tafeln befinden sich heute im Museum der Kathedrale.
Die Ikone des Christusbilds von Edessa
Das einzige Bild, das von der ehemaligen der Kathedrale erhalten geblieben ist, ist die Ikone des Christusbilds von Edessa des Künstlers Jewgraf Sorokin. Dem letzten Rektor der Christ-Erlöser-Kathedrale, Alexander Wwedenskij, gelang es, das Bild herauszunehmen und es zu Hause zu verstecken.
Erst in unserer Zeit wurde es zurückgebracht und in der Kirche der Verklärung des Erlösers aufgestellt, die sich auf der unteren Ebene des Komplexes der modernen Christ-Erlöser-Kathedrale befindet.
Die Glocke
Die Hauptglocke galt als die drittschwerste Glocke Moskaus – die 26 Tonnen schwere Schönheit ging zusammen mit den übrigen Glocken verloren. Im Kampf gegen religiöse Symbole wurden sie von den Glockentürmen geworfen, zerschlagen und zum Einschmelzen geschickt.
Heute ist nur noch ein 850 kg schweres Exemplar des prächtigen Ensembles erhalten – es befindet sich auf dem Glockenturm der Dreifaltigkeits-Sergius-Lawra in Sergijew Possad bei Moskau.
Gemälde und Fresken
An der Ausgestaltung der Christ-Erlöser-Kathedrale waren fast vierzig Künstler beteiligt. Unter ihnen war Henryk Siemiradzki, ein Meister der antiken Thematik. Er schuf Gemälde über das Leben des Heiligen Alexander Newskij und mehrere Szenen aus dem Evangelium: Die Taufe, Der Einzug Christi in Jerusalem und Das letzte Abendmahl. Von letzterem sind nur Fragmente erhalten geblieben, die heute im Museum der Kathedrale aufbewahrt werden.
Wassilij Surikow schuf vier Fresken in der Kathedrale, von denen nur eine erhalten geblieben ist – zum Thema des Vierten Ökumenischen Konzils, das das Dogma von der Vereinigung der menschlichen und göttlichen Prinzipien in Christus manifestierte. Erstaunlicherweise hat es Moskau viele Jahre lang nicht verlassen. Es befand sich zunächst im Historischen Museum, dann im Antireligiösen Museum und erst nach dem Krieg wurde es nach Leningrad ins Museum für Religionsgeschichte gebracht. Es gibt auch originale Skizzen der Fresken – sie befinden sich in den Sammlungen des Russischen Museums.
Im Altar der Christ-Erlöser-Kathedrale befanden sich riesige Gemälde von Wassilij Wereschtschagin: Ecce Homo, Passionsweg, Das Kelchgebet, Abnahme vom Kreuz, Kreuzigung und Grablegung. In den Sowjetzeiten wurden sie in der Kasaner Kathedrale in St. Petersburg gefunden, in der sich das Museum für Religionsgeschichte und Atheismus befand. Zu Rollen gewickelt, standen die Gemälde dort viele Jahre lang. Nach der Restaurierung wurden sie an ihren historischen Platz zurückgebracht.
Der Thron des Patriarchen Tichon
Heute befindet sich im Hauptaltar ein weiterer erhaltener Schrein – der Thron des Patriarchen Tichon. Er wurde vor der Sprengung herausgenommen und nach Leningrad transportiert, wo er in der Alexander-Newskij-Lawra aufbewahrt wurde.
Im Jahr 2000 kehrte der Thron nach Moskau zurück.
Grundsteintafel und Gonfanon (Kirchenfahne)
Nachdem die Bolschewiki die Zerstörung der Kathedrale beschlossen hatten, erstellte eine Sonderkommission eine Liste der zu erhaltenden Gegenstände. Einige von ihnen wurden in Museen gebracht, z. B. Wandmalereien, Gemälde und Kirchenutensilien.
Fragmente der Fahnen, die in der Kasaner Kathedrale in St. Petersburg gelandet waren, wurden aufbewahrt – sie wurden für die Nachbildung der heutigen Fahnen verwendet. Einige Gegenstände konnten selbst durch die Sprengung nicht zerstört werden - darunter die Grundsteintafel aus dem Jahr 1839.
Marmorverkleidung
Alles, was noch brauchbar war, wurde beim anderen Bauprojekten genutzt: Die Marmorplatten, mit denen die Kirche verkleidet war, wurden zum Beispiel beim Bau der U-Bahn-Stationen Kropotkinskaja und Ochotnyj Rjad verwendet.