Fakt des Tages: Lenins Abbildung zierte fast das Rockefeller Center in New York

Kultur
SOFIA POLJAKOWA
Diego Rivera (1886-1957) war einer der berühmtesten mexikanischen Künstler und Wandmaler seiner Zeit. Er war auch ein ehrenvoller Freund der Sowjetunion und besuchte mehrmals das Land der Sowjets. Als gewiefter Kommunist verbreitete er die sozialistischen Ideale – sogar während seiner Arbeit für die Rockefellers in den frühen 1930er Jahren.

Die angesehene US-amerikanische Kunstsammlerin Abby Aldrich Rockefeller verehrte seine Werke und die Familie beauftragte Rivera, ein Wandgemälde in der Lobby des Wolkenkratzers am Rockefeller Plaza in New York zu schaffen.

Die Rockefellers wollten, dass Rivera einen Mann am Scheideweg malt, der in die Zukunft blickt, aber auch in der Vergangenheit verwurzelt ist – eine Mischung aus Ungewissheit und Hoffnung. Aber letzten Endes sollte er seine neue optimistische Zukunft wählen.

Der Künstler verwirklichte das Projekt auf seine eigene Art und Weise. In dem Fresko Der Mensch am Scheideweg steht eine Person zwischen der kapitalistischen Welt voller Kriege, Grausamkeit und Sünde und der neuen vielversprechenden Welt des Sozialismus, der Arbeit und der Brüderlichkeit.

Die Rockefellers waren sogar bereit, sich damit abzufinden – bis auf die Abbildung Lenins. Trotz zahlreicher Bitten von Nelson Rockefeller, den Anführer des Weltproletariats durch ein Bild einer „unbekannten Person“ zu ersetzen, hielt Rivera an seiner eigenen Meinung fest. Die Auftraggeber beschlossen, das Fresko von der Wand abzukratzen.

Später schuf Rivera das Wandbild in Mexiko ein weiteres Mal, benannte es in Der Mensch kontrolliert das Universum um und fügte darauf die Porträts von Trotzki, Karl Marx und Friedrich Engels hinzu.

>>> Diego Rivera: Wie der mexikanische Künstler für Stalin und die Rockefellers arbeitete

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