Greta Garbo
Die legendäre Schauspielerin hat Anna Karenina zweimal gespielt: Zuerst in dem Stummfilm Anna Karenina (1927), in dem ihr Partner John Gilbert war, mit dem Greta im wirklichen Leben eine Romanze hatte, die sie übrigens sehr dramatisch vor den Altar brachte.
Acht Jahre später trat Garbo erneut in dieser Rolle auf, und Anna Karenina (1935) wurde zu einem Hollywood-Klassiker. Der Film gilt als einer der besten in der Filmografie der Schauspielerin.
Vivien Leigh
Neun Jahre nach ihrer Hauptrolle als Scarlett O'Hara spielte die Schauspielerin in Anna Karenina (1948) eine ebenso leidenschaftliche und entschlossene Heldin. Allerdings hatte der Film des französischen Regisseurs Julien Duvivier keinen besonderen Erfolg beim Publikum.
Zully Moreno
Der Star des goldenen Zeitalters des argentinischen Kinos spielte in dem Film Verbotene Liebe (1955).
Die Handlung des Tolstoi-Klassikers wurde auf die argentinische Realität der 1950er Jahre übertragen.
Tatjana Samojlowa
Der sowjetische Film Anna Karenina (1967) von Alexander Sarchi gilt bis heute als eine der besten Verfilmungen, nicht zuletzt dank der brillanten Leistung von Tatjana Samojlowa. Sie ist auch der Star von Die Kraniche ziehen, dem einzigen russischen Gewinner der Goldenen Palme in Cannes.
Wronskij wurde von Wassilij Lanowoj, Samojlowas damaligem Ex-Ehemann, gespielt, was dem Duett noch mehr Dramatik verlieh.
Maja Plisezkaja
Selbst die legendäre Primaballerina Maja Plisezkaja trat in der Rolle von Tolstois Femme fatale auf. Das Filmballett Anna Karenina (1974) basierte auf einer Produktion des Bolschoi-Theaters. Die Ballerina war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten fast 50 Jahre alt, aber sie meisterte die Rolle der 23-jährigen verliebten Karenina perfekt.
Übrigens spielte Plisezkaja auch eine kleine Rolle in dem Film von 1967 – die Cousine von Wronskij, Betsy, die allen durch ihren Auftritt beim Pferderennen in Erinnerung geblieben ist.
Jacqueline Bisset
Die britische Schauspielerin und Star von Reich und berühmt spielte die Hauptrolle in Anna Karenina (1985) noch vor ihrem Erfolg in der Verfilmung der Liebesaffäre zwischen Napoleon und Josephine. Das Drama des TV-Senders CBS wurde von den Kritikern jedoch nicht besonders gelobt und hat auf IMDb eine sehr bescheidene Bewertung von 6,3.
Sophie Marceau
Bei dieser Verfilmung von Anna Karenina (1997) arbeitete die Produktionsfirma Icon Productions mit den russischen Studios Lenfilm und TRITE zusammen. Und der Film wurde in Russland gedreht. Trotz der Abweichungen von Tolstois Originalgeschichte lobten die Kritiker die Sprache des Films und die Aufmerksamkeit, mit der er ein Bild des Russlands des 19. Jahrhunderts zeichnet — und natürlich die schöne Französin Sophie Marceau im Duett mit Sean Bean.
Der Film hat übrigens auch das Privatleben der Schauspielerin selbst beeinflusst. Für einen der Produzenten des Films – Jim Lemley – verließ sie bald ihren Mann, den polnischen Regisseur Andrzej Zulawski.
Keira Knightley
Joe Wrights Oscar-gekrönter Film Anna Karenina (2012) kann kaum als vollständige Verfilmung bezeichnet werden — er ist eher eine Theateretüde. Kritiker verrissen den Film sogar wegen seiner Abgehobenheit, aber jedem — auch der Jury der Academy – blieben die wunderschönen Kostüme in Erinnerung. Keira Knightley war sehr glaubwürdig und sorgte als Heldin für Irritationen im Publikum.
Und der betrogene Ehemann Karenin (Jude Law) hob sich von dem eher unartikulierten Spiel Aaron Taylor-Johnsons als Wronskij deutlich ab und deshalb richtete sich die ganze Aufmerksamkeit und Liebe des Publikums auf ihn.
Vittoria Puccini
Die Mini-TV-Serie Anna Karenina (2013) mit der italienischen Schauspielerin Vittoria Puccini in der Hauptrolle erhielt auf IMDb eine gute Bewertung von 7,2. Die Kritiker fanden diese Adaption so würdig, wie es bei einem so hohen Standard des Originals nur möglich ist. Ein persönliches Drama ereignete sich am Set dieses Films – nach der zehn Jahre andauernden Beziehung mit dem Schauspieler Alessandro Preziosi, ihrem Partner in der Serie Elisa, hatte Puccini eine Affäre mit dem Kameramann Fabrizio Lucci.
Jelisaweta Bojarskaja
In Karen Schachnasarows Film Anna Karenina. Wronskijs Geschichte (2017) wird die Handlung durch Wronskijs Augen gezeigt, zum ersten Mal ist es sein Drama – er ist derjenige, der die Liebe verliert. Allerdings gibt es eine gravierende Abweichung von Tolstois Roman: Der Regisseur fügte eine weitere Konvention hinzu – Wronskij erinnert sich viele Jahre später an seine Geliebte, die bereits 1904 während des Russisch-Japanischen Krieges in der Mandschurei kämpfte. Die Rolle der Karenina wurde von Jelisaweta Bojarskaja gespielt, und die des Wronskij von Maxim Matwejew, der im wahren Leben mit der Schauspielerin verheiratet ist.