Tu-154M
Dmitry Terekhov (CC BY-SA 2.0)Im norwegischen Longyear, Spitzbergen, prallt eine russische TupolewTu-154 gegen einen Berg. Alle 141 Menschen an Bord sterben. Die Chartermaschine aus Moskau brachte vor allem Bergleute und Familien nach deren zweimonatigem Heimurlaub wieder zurück an die Kohleförderstätten „Barenzburg“ und „Pyramide“ des Konzerns „Arktikugol“.
Die Start- und Landebahnen des örtlichen Flughafens, den einst deutsche Wehrmachtsarchitekten akkurat zwischen die Berge bauten, fordern einiges Geschick von den Piloten. Denn der komplette Prozess muss manuell vollzogen werden, ohne Autopiloten.
Als die Tu-154 an jenem späten Augusstag 1996 zur Landung ansetzte, neigte sich das Flugzeug zu sehr, kam von der geplanten Bahn ab und prallte in 907 Metern Höhe und noch rund 14 Kilometern Entfernung gegen den Operafjellet (deutsch: Opernberg). Sechs Tage lang dauerten die Bergungsarbeiten - nicht ohne administrative Schwierigkeiten zwischen den lokalen Behörden und den russischen Rettungstrupps.Experten gaben später an, das Flugzeug sei nur 15 Meter zu niedrig geflogen. Die Auswertung Blackbox-Aufzeichnungen ergab, dass die insgesamt 141 Menschen an Bord nach dem Aufprall praktisch sofort tot gewesen sein müssen.
Auf dem Atomwaffentestgelände Semipalatinsk im heutigen Kasachstan zündet die Sowjetunion zu Testzwecken ihre erste Atombombe. Bis 1989 wurden hier 456 nukleare Bombentests überwiegend zu militärischen Zwecken durchgeführt.
In Sankt Petersburg wird Semjon Bogdanow geboren, der später Marschall der sowjetischen Panzertruppen sowie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg 1945 auch Chef der Sowjetischen Militäradministration in Brandenburg werden sollte. Er stammte ursprünglich aus einer Arbeiterfamilie und lernte selbst auch zunächst Mechaniker. 1915 leistete er seinen Wehrdienst in der zaristischen Armee, zwei Jahre später kämpfte er auf Seiten der „roten“ Bolschewiki um die Revolution. Er blieb beim Militär und arbeitete sich Schritt für Schritt die Karriereleiter nach oben.
1938 wurde er zwar im Zuge der Stalinschen Säuberungen verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt, kam aber aus Fachkräftemangel vorzeitig frei und konnte als Leiter in eine mechanisierte Brigade zurückkehren. Erst 1942 - mitten im Weltkrieg - wurde er als Generalmajor der Panzertruppen Mitglied der Kommunistischen Partei.
Nach einer schweren Verletzung und fünf Monaten im Lazarett war er erst im Januar 1945 wieder einsatzfähig und führte seine Armee im Rahmen der 1. Weißrussischen Front während der Weichsel-Oder-Operation an die Grenze des Deutschen Reiches. Er bildete Anfang Februar zusammen mit Truppen von Bersarins 5. Stoßarmee nördlich Küstrin einen Brückenkopf und nahm Mitte April 1945 an der Schlacht an der Oder und danach beim Angriff auf Berlin teil.
Für seine Leistungen erhielt er den Titel „Held der Sowjetunion“ und den Lenin- und dem Suworoworden. Bis 1947 war er Chef der SMAD-Landesverwaltung Brandenburg, danach Kommandeur der Panzer- und mechanisierten Verbände der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland. Bogdanow trat im Mai 1956 in den Ruhestand und verbrachte die letzte Lebenszeit bis 1960 in Moskau. Er wurde auf dem Nowodewitschi-Friedhof beigesetzt.
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