Geschichte Tag für Tag: 31. August

Bei einem Selbstmordanschlag in Grosny kamen am Sonntag fünf Meschen ums Leben. Foto: Said Zarnajew/RIA Novosti

Bei einem Selbstmordanschlag in Grosny kamen am Sonntag fünf Meschen ums Leben. Foto: Said Zarnajew/RIA Novosti

In der Rubrik "Geschichte Tag für Tag" können Sie sich gemeinsam mit RBTH an besondere historische Ereignisse mit und um Russland herum erinnern.

31. August 1996:

Der Erste Tschetschenienkrieg endet.  Der fast zweijährige Krieg kostete nach Schätzungen mindestens 80.000 Menschen das Leben. Seit Dezember 1994 intervenierte das russische Militär in der Kaukasusregion. Der jahrelange Krieg gegen separatistische Strömungen, der 1999 wieder aufflammte und erst seit 2009 als beendet gilt, forderte Tausende Menschenleben und wirkte lange in der russischen Politik nach.

Auf dem zentralen Mahnmal für die Opfer der Tschetschenienkriege im Zentrum der völlig neu aufgebauten Republikhauptstadt Grosny sind übrigens auch noch Tote in den Jahren 2014 und später aufgezählt. Denn völlig begraben ist das Kriegsbeil in der strategisch und wirtschaftlich wichtigen Region bis heute nicht.

31. August 1993:

In Schukowskij bei Moskau findet die erste  Internationale Luft- und Raumfahrtmesse Russlands (MAKS) statt. Seit 1911 gab es eine kleinere Veranstaltung in der Michajlowskij-Manege in Sankt Petersburg. An der ersten Moskauer Flugshow genau heute vor 24 Jahren nahmen dann schon 178 Unternehmen aus GUS-Ländern und 82 ausländischen Staaten teil. Über 400.000 Besucher kamen zu dem Spektakel. Unter den damals präsentierten Neuheiten waren die heute bereits berühmten Su-35-Kampfflieger sowie die Hubschrauber Ka-50 mit dem Spitznamen „Schwarzer Hai“, eine Frachtversion der Tu-204, An-74T und Il-96M.

In diesem Jahr kamen insgesamt knapp eine halbe Million Menschen zur MAKS: Dabei waren der russische Kampfjet MiG-35  und der Transporthelikopter Mi-8AMTSH  die Highlights.

31. August 1914:

In der „Nördlichen Hauptstadt“ wird per Zarendekret die erste offizielle Umbenennung vollzogen: Aus Sankt Petersburg wird Petrograd.

Einen Monat nach Eintritt Russlands in den Ersten Weltkrieg verstärkten sich patriotische und antideutsche Stimmungen. In diesen Tagen verschwanden zum Beispiel alle Wagner-Inszenierungen aus dem Repertoire des Mariinski-Theaters. Dies wurde damit begründet, dass die russischen Sänger große Probleme beim Singen der Stücke hätten und sich ein Interpret deshalb sogar das Leben genommen habe. Es wurden alle deutschsprachigen Zeitungen der Stadt verboten und die Buchhalter mussten sich auf einmal Zahlmeister nennen. Die deutsche Botschaft wurde vollständig zerstört und der Diener des Botschafters ermordet. Die in Sankt Petersburg ansässigen Deutschen begannen, ihre deutschen Nachnamen zu „russifizieren“.

Dennoch war es letztlich die tschechische Minderheit, die Zar Nikolaj II. offiziell um eine Umbenennung der Stadt ersuchte. „Gerade jetzt erscheint es uns als sehr passend, die Initiative zahlreicher russischer Staatsmänner und Denker des 18. und 19. Jahrhunderts aufzugreifen, die sich lange Jahre an dem deutschen Namen unserer Hauptstadt störten. Wir, die Tschechen, bitten die Staatsleitung deshalb darum, eine Umbenennung der Stadt in Petrograd ins Auge zu fassen“.

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