Frankfurter Buchmesse: Russische Literatur und vieles mehr

Aufbau der Messe.

Aufbau der Messe.

Alexander Heimann
Der Russland-Stand (Halle 5.0, В119) präsentiert russische Schriftsteller und Verlage mit einem vielfältigen Programm. Vorführungen neuer russischer Filme ergänzen das große Literaturprogramm.

Russland präsentiert sich auch in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse (19. bis 23. Oktober) mit einem großen Stand und einem reichhaltigen Programm.

Der vom Moskauer Institut für Übersetzung im Auftrag der Föderalen Agentur der Russischen Föderation für Pressewesen und Massenkommunikation betreute Gemeinschaftsstand präsentiert auf rund 150 Quadratmetern zahlreiche Neuerscheinungen mit insgesamt etwa 900 Titeln aus mehr als 50 Verlagen. Ob man klassische Literatur oder zeitgenössische Werke favorisiert - am russischen Stand gibt es Bücher für jedes Alter und jeden Geschmack. Wer ins Detail gehen möchte, kann das umfangreiche und über die Literatur hinausgehende Angebot an Workshops, Präsentationen, Podiumsdiskussionen, Literaturpreisverleihungen und Gesprächen mit Schriftstellern wahrnehmen.

Russische Filme spielen in diesem Jahr eine wichtige Rolle. Nach der Präsentation neuer Bücher über den bekannten russischen Dichter des frühen 20. Jahrhunderts Ossip Mandelstam (Mittwoch, 19. Oktober, 16:30–17:30 Uhr) anlässlich seines 125. Geburtstages wird ein dem Dichter gewidmeter Film von Roman Liberow „Save my speech forever“ aufgeführt (Mittwoch, 19. Oktober, 17:30 Uhr).

Für alle Geschichts- und Architekturliebhaber dürfte die Präsentation des ersten hochwertigen Bildbandes aus der neuen Buchreihe der Russischen Historischen Gesellschaft „Megastegos of Europe: Louvre, Hofburg, Kremlin“ (Megastegosi Evropi. Tom 1, auf Russisch, Verlag „Strelka Press“, Russland, 2016) von Interesse sein (Donnerstag, 20. Oktober, 16:00 Uhr). Das von internationalen Partnern unterstützte Publikationsprojekt ist der Geschichte und Architektur bekannter europäischer „Staaten in Gartenschlössern“ gewidmet. Das Buch wirft tiefgründige Fragen zum Thema „Architektur der Macht und Macht der Architektur“ auf und berichtet über neue Perspektiven für die Entwicklung der Architekturwelt. Der Bildband wird auf der Buchmesse unter anderem vom Architekturkritiker und Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main Peter Cachola Schmal sowie dem Autoren Dr. Wladimir Kokorew und dem Herausgeber Konstantin Kokorew präsentiert. Es ist geplant, das Buch in andere europäische Sprachen zu übersetzen.

Am Samstag, den 22. Oktober, von 16 bis 17 Uhr, stellt der russische Gegenwartsautor Evgenij Vodolazkin seinen neuen Roman „Aviator“ („Der Flieger“) vor. Wie auch in seinem früheren Roman „Laurus“ beschäftigt er sich auf unkonventionelle Art und Weise wieder mit dem Phänomen Zeit. Russia Beyond The Headlines schrieb dazu: „Es ist eine weitere Rebellion gegen die Zeit von einem inzwischen renommierten und international anerkannten Autor.“ Evgenij Vodolazkin selbst erwidert: „Das kann nur Literatur schaffen – die kleinen Details, die für immer weg sind, zu retten. Dafür ist sie da.“

Direkt nach der Präsentation lädt das Medienprojekt Russia Beyond The Headlines die Besucher zur Frankfurt-Premiere der eigenen Kurzfilmdokumentation zu den Solowezki-Inseln „The memory of the Solovetsky islands“ (31 Minuten, Original mit englischen Untertiteln, Russland, 2015) ein. Die Dokumentation stellt die ambivalente Geschichte dieser malerischen russischen Region in Verbindung mit den einzelnen Schicksalen ihrer Bewohner dar und wird von Evgenij Vodolazkin vorgestellt.

Die Szenenbilder aus dem Dokumentar- und Animationsfilm „Dark sky. White clouds“ lassen die Zuschauer in die Welt der Kindheitserinnerungen eintauchen (Sonntag, 23. Oktober, 14:00 Uhr). Beeinflusst von den Werken der großen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren spielen sich die Szenen parallel in Schweden und Sibirien, dem Wirkungsort der Regisseure, Pawel Golowkin und Denis Welinski, ab. Der durch den SWR, den Sender ARTE und das Schwedische Institut geförderte Film erzählt, wie man die Kindheitsgefühle trotz aller Lebensvorgänge in der Seele behalten kann.

Neben diesen Veranstaltungen erwarten die Besucher am Russland-Stand noch viele weitere Überraschungen.

Offizieller Medienpartner des Standes auf der Frankfurter Buchmesse ist Russia Beyond The Headlines, ein globales Medienprojekt der russischen Tageszeitung „Rossijskaja Gaseta“ mit Sitz in Moskau.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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