Wenn man mit seinen Kindern nach Moskau fährt, dann ist das eine ernste Angelegenheit. Denn die russische Hauptstadt ist zum Bedauern der Eltern kein typischer Erholungsort, an dem man seine Kinder mit einem leckeren Eis oder einer Rutschpartie auf der Wasserrutsche beschäftigen kann, wie man es in Hotels mit All-Inclusive-Angeboten tun könnte. Doch keine Angst! Man kann seinen Sprösslingen stattdessen vorschlagen, eine Runde mit einem Schützenpanzer zu drehen oder an Bord der Raumstation Mir zu gehen. Russland HEUTE war in neun Moskauer Museen für Groß und Klein unterwegs – wo Ihre Kinder für einen Besuch gerne auch auf das beste Eis verzichten würden.
Das Technische Museum
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Wer gerne Autos, Flugzeuge, Motorräder, Panzer und Fahrzeuge, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Einsatz waren, sehen möchte, der sollte das Technische Museum besuchen. Das Museum ist für Kinder ab drei Jahren geöffnet. Hier können Erwachsene die Autos von Politikern wie Stalin, Chruschtschow, Breschnew und Stars wie Grace Kelly, der Fürstin von Monaco, besichtigen. Auch kann man, mit nach oben gerichteten Köpfen von der Decke herabhängende Flugzeuge der Marke Jakowlew bewundern. Die größte Sammlung an Flugzeugmodellen dieser Marke ist in eben diesem Museum zu finden.
Kindern hingegen werden hier bestimmt die Miniatureisenbahnen gefallen, die in Hinblick auf Detail und Schönheit dem niederländischen Miniaturpark Madurodam in Den Haag um nichts nachstehen. Wem das an Spaß nicht ausreicht, der kann die Kinderfahrschule – für Kinder ab elf Jahren – besuchen, die am Museumsgelände an Wochenenden und Feiertagen veranstaltet wird. Hier können Kinder, gut geschützt mit Helmen, eine Spritztour auf einem Schützenpanzer oder einem Mini Cooper aus dem Jahre 1957 machen. Außerdem kann man sich im technischen Museum für einen Workshop eintragen lassen, bei dem man lernt, Waffen auseinander- und wieder zusammenzubauen– ein besonderer Spaß für kleine Krieger.
Technisches Museum, Moskowskaja oblast, Kransogorskij rajon, Kilometer 4 der Straße Ilinskoe Chaussee, 4; Tel.: +7 495 662 38 18; Öffnungszeiten von Montag bis Freitag: 10:00 - 18:00, an Wochenenden und Feiertagen 10:00–19:00; Eintrittskarten für Erwachsene: 5 Euro; für Schüler und Studenten: 1,20 Euro; Museumsführung: 20 Euro (bis 20 Personen)
Das Fersman-Museum
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Für wissbegierige Kinder ab drei Jahren gibt es das Fersman-Museum für Mineralogie. Dort gibt es für die „kleinen Wissenschaftler" Steine zum
Anfassen oder gleich daneben auch Meteoritensplitter (der älteste von ihnen kam bereits 1749 in die Sammlung der Akademie der Wissenschaften) sowie ein von einem Meteoritenhagel durchschlagenes Dachstück einer Getreidedarre zum Bestaunen. Die Hauptausstellungsstücke, die man hier besichtigen kann, stellen Mineralien und Kristalle verschiedenster Formen, Farben und Größen dar: Quarzkristalle, die wie Seeigel aussehen; grüne, transparente und wie Weintrauben geformte Prehnitsteine; Chalkanthitkristalle, die mit einer Saphirschicht bedeckt sind sowie Natrolithkristalle und Turmalinsteine.
Fersman-Museum für Mineralogie, Leninskij prospekt 18, Korpus 2; Tel.: +7 495 954 39 00, 954 18 59; Öffnungszeiten: täglich 11:00 - 17:00, außer montags, dienstags und jeden letzten Donnerstag des Monats; Eintrittskarten für Erwachsene: 2 Euro; für Kinder: 1 Euro (mittwochs ist der Eintritt kostenlos)
Das „Sfera"-Museum
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Für die etwas älteren, jedoch nicht weniger neugierigen Forscher ab sieben Jahren stehen die Türen des Museums „Sfera" stets offen. Hier kann man nämlich alles anfassen – selbst die ältesten und seltensten Exponate wie Telefone, Mikroskope und natürlich Fotoapparate. Zu den beliebtesten Ausstellungsstücken gehören winzige Spionagekameras aus Sowjetzeiten und Fotoapparate in Form von Handtaschen. Man trägt sie unter dem Arm, um blitzschnell Fotos zu schießen. In speziellen Fotolabors wird zudem gezeigt, wie man Schwarzweißfotos macht und Fotos in einer Dunkelkammer entwickelt, wobei das Bild dann direkt vor den Augen der Besucher erscheint. Am Eingang des Museums ist außerdem für Besucher eine riesige Camera Obscura ausgestellt. Hier können die Besucher, wenn sie hineinkriechen und in das Objektiv blicken, ihr eigenes Abbild kopfüber sehen.
Museum „Sfera" , uliza Iwana Franko 22, Korpus 1; Öffnungszeiten: an Freitagen und Samstagen 12:00 - 19:00; Führungsbeginn: 12:00, 13:30, 15:00, 16:30 sowie 18:00; Eintrittskarten für Erwachsene: 7 Euro, für Schüler: 4 Euro.
Das Ogni Moskwy
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Ein weiteres sehenswertes Museum ist das für Kinder ab sechs Jahren geeignete Ogni Moskwy („Lichter Moskaus"). Hier kann man im Voraus eine Besichtigung in verschiedenen Sprachen buchen und sich zeigen lassen, wie man Binsenlampen, Kerzenlaternen und Öllampen anmacht. Auch das Berühren der Exponate ist hier gestattet. Diejenigen, die mehr erleben wollen, können sich hinter das hier ausgestellte Hauptbedienpult setzen, mit dem von 1940 bis 1984 die Straßenlichter Moskaus geregelt wurden. Die kleinen Nachwuchsingenieure können auf Knöpfe drücken und dabei zusehen, wie bunte Lichter angehen. In diesem „leuchtenden" Museum werden auch Tanzbälle veranstaltet. Mitarbeiter sorgen mit Kerzenlicht und Musik aus Koffergrammophonen für festliche Stimmung und bringen den Gästen bei, wie man Walzer und Menuett tanzt.
Museum „Ogni Moskwy", Armjanskij pereulok 3, Tel.: +7 495 624 7374; Öffnungszeiten: von Montag bis Freitag 11:00 - 17:00, an Wochenenden geschlossen; Eintrittskarten für Erwachsene: 1 Euro; für Schüler und Studenten: 0,30 Euro. Führungen buchen: moscowlights@mail.ru
Das Polytechnische Museum
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Wer in Moskau unterwegs ist, sollte unbedingt auch eine Führung durch das Polytechnische Museum machen, denn auf dieser wird einem das erlaubt, was vielen Besuchern vorenthalten bleibt. Eigenhändig einen Generator in Gang zu setzen. Darüber hinaus kann man hier eine riesige grüne Dampfmaschine mit gewaltigen, braunen Rädern aus dem 19. Jahrhundert, Windmühlen, die eine Atmosphäre wie in der TV-Serie „Lost" erzeugen, und Radiogeräte verschiedenster Zeitalter bestaunen. In einem anderen Saal können Gäste ab vier Jahren wiederum Grammophone aller Art, Telefone, Fernseher sowie viele eigenwillige Knöpfe, Schalter und Regler bestaunen.
Polytechnisches Museum, Nowaja ploschad 3/4, Korpus 1, Tel.: +7 495 623 07 56; Büro für Museumsführungen: +7 495 623 42 87; Öffnungszeiten: täglich 10:00 - 18:00, an Montagen und jeden letzten Freitag des Monats geschlossen; Eintrittskarten für Erwachsene: 2 Euro, für Schüler: 1 Euro
Das Museum für Paläontologie
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Dinosaurierbegeisterte kommen ebenfalls ganz auf ihre Kosten – im Museum für Paläontologie, das für Urzeitforscher ab vier Jahren empfohlen wird. Hier gibt es nämlich Skelette von vor Millionen von Jahren ausgestorbenen Reptilien, wie beispielsweise von einem einst im Wasser lebenden Plesiosaurier sowie von ausgestorbenen Riesen wie dem Mammut zu sehen. All die Vielfalt dieses Museums erinnert an den Untergang des antiken Pompejis, wobei die hier ausgestellten Überreste der Saurier nicht von einer glühenden Aschewelle überrollt, sondern für Millionen von Jahren unter Schlamm und Erde begraben waren.
Museum für Paleontologie, uliza Profsojusnaja 123; Tel.: +7 495 339 15 00, 339 45 44; Öffnungszeiten: täglich 11:00 - 18:00, an Montagen und Dienstagen geschlossen; Öffnungszeiten Kasse: bis 17:15; Eintrittskarten für Erwachsene: 3 Euro, für Schüler und Studenten: 1,50 Euro, für Kinder bis 6 Jahre ist der Eintritt frei
Das Kosmonautenmuseum
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Die Augen zukünftiger Astronauten werden vor Begeisterung leuchten,
wenn sie das Kosmonautenmuseum betreten (für Kinder ab vier Jahren). Hier gibt es immerhin eine Menge zu sehen. Eine echte Weltraumkontrollstation mit einem riesigen Bildschirm, auf dem gezeigt wird, wo sich gerade die International Space Station befindet und wie die Astronauten in ihr Leben. Außerdem gibt es hier für Besucher die Möglichkeit, Simulatoren für Hubschrauber- und Weltraumflüge zu testen, an Bord der ehemaligen Weltraumstation Mir zu gehen und zwischen Dutzenden von Schutzanzügen, Containern, in denen man Orchideen im Weltraum züchtet, sowie Schleudersitzen herumzuschlendern.
Kosmonautenmuseum „Memorialny musej kosmonawtiki", Prospekt Mira 111; Tel.: +7 495 683 79 14; Öffnungszeiten: Mittwoch–Sonntag 11:00 - 19:00; Eintrittskarten: 3 Euro
Das „Experimentarium"
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Jungen, wissbegierigen Wissenschaftlern ab sieben Jahren wird im Museum „Experimentarium" ebenfalls nicht langweilig. Im Gegenteil, hier können sie Exponate nicht nur hautnah erleben und anfassen, sondern auch an echten, spannenden Experimenten teilnehmen. Auf dem insgesamt 2 000 Quadratmeter großen Museumsgelände sind verschiedenste Objekte ausgestellt, unter anderem ein Modell des menschlichen Auges – überall zischt, raucht und funkt es, ein Wissensparadies für Kinder und Eltern, die gerne mehr über die menschliche Anatomie, die Mechanik, Optik, Akustik sowie den Elektromagnetismus erfahren möchten.
Museum „Experimentarium", uliza Butyrskaja 46/2; Tel.: +7 495 989-73-94; Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9:30 - 19:00, Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen 10:00 - 20:00; Preise von Eintrittskarten sowie Abos können telefonisch oder auf www.experimentanium.ru in Erfahrung
Kukolny dom – das Puppenmuseum
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Auch die kleinsten unter den Entdeckern und Forschern kommen in Moskaus Museen auf ihre Kosten. Schon Zweijährige spielen im
Puppenmuseum „Kukolny dom" mit alten Spielsachen, Puppen, Kinderküchen und Zinnfiguren. Hier kann man einen Teddybären in einem Puppenwagen spazieren fahren, der übrigens gemeinsam mit seiner Freundin die Leningrader Blockade überstanden hat und bei dieser sogar verwundet wurde – auf seiner Brust ist noch eine alte Schussverletzung zu sehen. Im Moskauer Puppenmuseum kann man zudem die Puppe Vera aus dem Jahre 1903 besichtigen, die einst 98 Jahre bei einer Familie gelebt hatte. Darüber hinaus kann man dort auch kleine Soldaten bestaunen, die zur Zeit des Ersten Weltkriegs aus Brot geknetet wurden.
Puppenmuseum „Kukolny dom", uliza Warwarka 14; Tel.: +7 495 698 11 05; Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11:00–18:00, samstags 12:00 - 17:00; Führungen nur im Voraus buchbar; Eintrittskarten für Erwachsene: 3 Euro, für Kinder und Pensionisten: 1 Euro
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