Privates Fabergé-Museum eröffnet

Der russische Oligarch Wiktor Wekselberg ist ein leidenschaftlicher Kunstsammler. Nun eröffnete in Sankt Petersburg ein Museum, das große Teile seiner Sammlungen ausstellt. Ministerpräsident Medwedjew war bei der Eröffnung dabei.

Foto: Natalia Pietra/Rossijskaja Gaseta

Das Privatmuseum, das dem bekannten russischen Milliardär Wiktor Wekselberg gehört, ist in dem restaurierten Schuwalow-Schloss in Sankt Petersburg untergebracht. Das Schloss, das am Fontanka-Ufer liegt, befand sich bis Mitte der 2000er-Jahre in einem desolaten Zustand. Die Restaurierung des Gebäudes kostete mehr als 27 Millionen Euro, insbesondere auch weil einmalige historische Inneneinrichtungen wiederhergestellt wurden.

Die Grundlage der Ausstellung bildet die kulturhistorische Privatsammlung Wekselbergs, die den Namen „Verbindung der Zeiten" trägt. Sie besteht aus ungefähr 4 000 Werken der dekorativen angewandten Kunst, inklusive

Der Juwelier Peter Carl Fabergé, Gründer des Familienunternehmens und der Dynastie von Juweliermeistern, wurde durch die Kreation einer Serie von wertvollen Schmuck-Eiern bekannt, von denen der größte Teil auf speziellen Auftrag der russischen Zarenfamilie gefertigt wurde.

Für die Dynastie der Romanows wurden 52 Eier hergestellt, insgesamt geht man davon aus, dass 71 Exemplare existieren. Einige von ihnen sind allerdings verschollen.

einer Sammlung von Fabergé-Eiern, die 2004 von den Erben des US-Magnaten Malcolm Forbes an den russischen Oligarchen verkauft wurden. Im Laufe der nächsten neun Jahre kamen kontinuierlich Kunstwerke hinzu – offiziell im Besitz der Stiftung „Verbindung der Zeiten", deren Vorsitzender Wekselberg ist.

Den größten Schatz der Ausstellung bilden die Imperator-Eier, unter denen auch das erste Ei ist, das von Fabergé im Auftrag von Imperator Alexander III. für dessen Gattin Maria Fjodorowna im Jahr 1885 gefertigt wurde. Zusätzlich sind seltene Werke der Malerei und andere Kunstobjekte aus dem Privatbesitz Wekselbergs ausgestellt.

„Wir waren sehr bemüht, ein Museum zu schaffen, das die Geschichte Russlands vom 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts behandelt. Eines der Symbole dieser Zeit ist Carl Fabergé, der den Gipfel der Juwelierkunst erreicht hatte", sagte Wekselberg. „Wir wollen, dass die Besucher nicht nur die Schönheit der Ausstellungsstücke sehen, sondern auch die Geschichte dieser Epoche spüren".

Außer den Fabergé-Fabrikaten zeigt die Ausstellung Kunststücke von anderen bekannten Meistern der Juwelierkunst, wie Iwan Chlebnikow, Pawel Owtschinnikow und Ignatij Sasikow. Zusätzlich findet man auch die Meisterwerke von bekannten russischen und europäischen Malern: Wladimir Makowski, Iwan Aiwasowski, Karl Brjullow, Konstantin Korowin und Pierre Auguste Renoir.

Im Museum werden auch temporäre Ausstellungen zu finden sein. „Wir führen gerade Gespräche mit dem Puschkin-Museum und der Tretjakow-Galerie über eine Partnerschaft", bemerkte Wekselberg.

Die Ausstellung wurde vom Ministerpräsidenten der Russischen Föderation Dmitri Medwedjew besucht. Bei der Besichtigung der Kollektion sagte der

Chef der Regierung, dass er die komplette Sammlung zum ersten Mal zu Gesicht bekomme. „Ich habe davon gelesen und gehört, aber gesehen habe ich sie bisher nicht", sagte er. Und einen hilfreichen Tipp hatte er auch parat: Die elektronische Informationstafel im Saal, die über die Geschichte der Fabergé-Eier berichtet, sollte auch englischsprachige Hinweise geben, so Medwedjew.

Die Schaffung des Museums, inklusive der Zusammenstellung der Kollektion sowie der Restaurierung des Schlosses und der Ausstellungsstücke, erfolgte komplett aus den Mitteln der Stiftung „Verbindung der Zeiten". Für die Öffentlichkeit wird das Museum ab Anfang Dezember dieses Jahres seine Tore öffnen.

 

Nach Materialen von RIA Novosti, Lenta.ru, Gazeta.ru und Moskowskij Komsomoljez.

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