Bolschoi kommt ins Kino

Das klassische Repertoire des Bolschoi-Theaters kommt auf Deutschlands und Österreichs große Leinwände: Live-Übertragungen von vier Ballettaufführungen russischer Altmeister der Choreografie – Grigorowitsch, Balantschin und Ratmansky – sind bald in den Kinos zu sehen.

„Dornröschen", 22. Dezember 2013


Foto: AFP/East News

Die erste Aufführung von „Dornröschen" nach einer Choreografie von Marius Petipa brachte das Mariinski-Theater im Jahr 1890 auf die Bühne. Seitdem wurden sechs Versionen des Bühnenklassikers am Bolschoi-Theater inszeniert. In der Rolle der Prinzessin Aurora waren die Stars des sowjetischen Balletts zu sehen, unter ihnen Маja Plissezkaja, Jekaterina Maximowa und Natalja Bessmertnowa. 2011 war die Ballettpremiere in der neuen Version von Grigorowitsch das Highlight der Saison nach der Neueröffnung der historischen Bühne des Bolschoi-Theaters. Für das Bühnenbild und die Kostüme wurden Ezio Frigerio und seine Lebensgefährtin Franca Squarciapino engagiert. Squarciapino verwandelte das Stück in eine Parade von Kostümen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

„Verlorene Illusionen", 19. Januar 2014

Foto: Pressebild

Das Ballett „Verlorene Illusionen" nach dem gleichnamigen Roman von Honoré de Balzac komponierten Leonid Dessjatnikow nach der Choreografie von (Michail im AT stimmt wohl nicht SH) Alexei Ratmansky für das Bolschoi-Theater. Ratmansky griff auf das ursprüngliche Libretto des russischen Komponisten Wladimir Dmitrijew zurück, das sich in mancher Hinsicht von der Literaturvorlage unterscheidet. Bei Balzac etwa ist der Protagonist Lucien ein Dichter, Journalist und Literat, in der Auslegung für die Bühne wird er zum Komponisten. Analog sind die Frauenfiguren bei Balzac Schauspielerinnen, hier dagegen Ballerinen. „Verlorene Illusionen" war das erste Projekt des Bühnen- und Kostümbildners Jérôme Kaplan im Bolschoi-Theater. Er hätte schon lange davon geträumt, an einem Bühnenbild für das Traditionshaus zu arbeiten, bekannte er freimütig. Kaplans Großvater war gebürtiger Russe.

„Jewels", 2. Februar 2014


Foto: Pressebild

„Jewels" ist ein Ballett nach der Choreografie von George Balanchine in drei Akten: „Smaragde", „Rubine" und „Brillanten". Die Premiere der Aufführung fand im Mai 2013 statt. Die Akte des Balletts wurden nach der Musik der drei Komponisten Fauré, Strawinsky und Tschaikowski mit jeweils entsprechender Choreografie geschrieben. In „Jewels" ist der eigentümliche Stil Balanchines erkennbar, der Besonderheiten dreier unterschiedlicher Ballettschulen, der Petersburger Ballettschule, der Balletts Russes und der neuen Schule in New York, vereint.

„Das Goldene Zeitalter", 30. März 2014


Foto: Kommersant

Die Premiere des „Goldenen Zeitalters" von Dmitri Schostakowitsch im Mariinski-Theater fiel auf den 26. Oktober 1930. In den 1980er-Jahren

veränderten der Choreograf Juri Grigorowitsch und der Kunsthistoriker Isaak Glikman Libretto und Partitur grundlegend. 2006 schließlich inszenierte Grigorowitsch das Ballett anlässlich des 100-jährigen Geburtstags des Komponisten im Bolschoi-Theater neu. Die Handlung spielt in einer kleinen Stadt im Süden in den 1920er-Jahren. Das „Goldene Zeitalter" ist ein Restaurant, in dem sich Banditen und Händler, die die sogenannte „Neue Ökonomische Politik" (NEP) ausnutzen, vergnügen. Das Ballett beruht hauptsächlich auf klassischem Tanz, es fließen aber auch Elemente von Folklore und Sportgymnastik ein. Die Antihelden, die Händler und Banditen, heben sich durch volkstümliche Tänze, Tango und Foxtrott ab.

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