Sie sind im Haus und der Hausgeist schlummert friedlich weiter? Sie haben es geschafft! Zeit für Entspannung: Haben Sie andere Gäste kennengelernt, suchen Sie sich einen Platz zwischen zwei Namensvettern aus. So werden Ihre Wünsche wahr. Nur dürfen Sie die Wünsche niemandem verraten. Das wäre ein Griff ins Leere.
Sträuße immer nur mit ungerader Blumenzahl!
Foto: kinopoisk.ru
Zwei Rosen: Wie schön, wie romantisch! Nur nicht in Russland! Bei einer geraden Blumenzahl ist Ihnen die Missgunst einer Russin sicher. Denn das weiß doch jedes Kind: Eine gerade Anzahl an Blumen verschenkt man nur auf Friedhöfen.
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Gut, dass wir es sagen. In Russland gibt´s dafür nämlich Prügel. Ist Ihnen das Missgeschick dennoch passiert, hilft Umziehen allein nicht weiter. Sie müssen jemanden finden, der Ihnen auf den Rücken klopft. Nur diese Geste vermag den Fluch zu lösen. Ansonsten hoffen wir, dass Sie gut wegstecken können.
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Sie haben Ihre Wohnung verlassen und ihre Hausschuhe noch an? Jetzt umzukehren geht in Russland gar nicht gut aus. Unser Tipp für Fortgeschrittene: Geht es nicht anders, gehen Sie zurück. Wollen Sie wieder aus der Wohnungstür raus, schauen Sie vorher einfach in den Spiegel. Das beruhigt die Geister.
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Ihre Kleidung sitzt richtig, Ihr Blumenstrauß ist üppig und vor allem ungerade, Sie mussten nicht auf halbem Wege umdrehen? Respekt! Doch: Versauen Sie es nicht! An der Haustür Ihrer Gastgeber angelangt treten Sie erst ein, bevor Sie ihnen die Hand reichen. Sonst wecken Sie den Hausgeist unter der Türschwelle auf. Und das wird böse enden. Da hilft kein Spiegel mehr.
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Ein Messer-Set als Geschenk? Niemals! Sonst droht Streit – wenn da noch Messer zur Hand sind… Soll es doch eine messerscharfe Gabe werden, verlangen Sie von Ihren Freunden einfach einen Rubel als Gegenleistung zurück. Das sorgt garantiert für Frieden. Übrigens: Den Rubel werden Sie brauchen, wenn Sie eine Geldbörse verschenken wollen. Ein leeres Portemonnaie gilt in Russland allenfalls als schlechter Scherz. Also legen Sie da die Münze rein.
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Reichen Sie zu Tisch das Salz weiter, achten Sie darauf, nichts zu verschütten. Sonst – Sie ahnen es – droht Streit. Ist Ihnen das Malheur dennoch passiert, werfen Sie eine Prise Salz über Ihre linke Schulter. Da werden alle gleich viel entspannter. Und ist Ihr Essen versalzen, ist das Ihr Glückstag: Sie gehen zwar hungrig nach Hause, aber Ihre Gastgeberin ist definitiv verliebt – vielleicht ja in Sie?
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Daran erkennen die Russen einen wirklich bösen Menschen. Wenn Sie es noch nicht sind, so werden Sie es danach bestimmt.
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Auf das traditionelle „Hals- und Beinbruch“ sagen Sie niemals „Danke“. „Zum Teufel“ ist die einzig richtige Antwort darauf.
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Sind die Flaschen leer, müssen sie weg vom Tisch. Sonst sind Sie bald weg vom Fenster –finanziell jedenfalls. Man munkelt, die Tradition komme aus Paris. Nach der Eroberung der französischen Hauptstadt haben russische Kosaken dort vor Ort fremde Sitten studiert. Und dabei schnell herausgefunden, dass die Zeche in den Pariser Wirtshäusern nach der Anzahl leerer Flaschen auf dem Tisch berechnet wird. Und Not macht bekanntlich erfinderisch.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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