Trinkgeld ohne Bargeld: Russische Sberbank bietet neuen Service

Noch ist die neue Dienstleistung jedoch in der Beta-Version.

Noch ist die neue Dienstleistung jedoch in der Beta-Version.

Valery Matytsin / TASS
Ab sofort sind Online-Zahlungen über neue App möglich.

Ob in einer Bar, einem Café oder Restaurant – Kunden der Sberbank können sich seit neustem mit einem Online-Trinkgeld beim Kellner bedanken. Möglich ist dies dank Plazius, einer Zahlungs-App für die Gastronomie.

Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Der Gast bekommt zusammen mit der Rechnung einen Code, der dem Kellner zugewiesen ist. Diesen Code und die Höhe des Tips gibt der Kunde bei Plazius ein, der Betrag wird von seiner Kreditkarte abgebucht. Die Summe des Trinkgelds bestimmt der Gast selbstverständlich selbst – ob die klassischen zehn Prozent der Rechnung oder ein beliebiger Betrag.

1.300 Bars und Restaurants beteiligten sich momentan landesweit am neuen System, sagte eine Sberbank-Sprecherin RBTH. Noch sei die Funktion „bargeldloses Trinkgeld“ jedoch in der Beta-Version.

In der russischen Hauptstadt bieten zwei Cafés der Coffee House-Kette, das Restaurant Zurzum im Szene-Viertel Winsawod und zwei Restaurants am Hauptsitz der Sberbank den neuen Service. In der sibirischen Metropole Jekaterinburg sind bargeldlose Tip-Zahlungen im Traveler’s Coffee und Freelance café möglich.

In den Vereinigten Staaten sind bargeldlose Zahlungen in der Gastro längst Normalität: 94 Prozent der Amerikaner zahlen ihre Dinner mit Karte, bei schnellen Mahlzeiten in der Mittagspause oder Snacks zwischendurch nutzten 70 Prozent der US-Bürger den bargeldlosen Zahlungsverkehr, wie aus dem Bericht von Toast, einem Anbieter für Gastronomie-Software, hervorgeht. Die beliebtesten Apps für Online-Trinkgeld sind in den USA Tippo und Bravo Tip or Pay. Diese funktionieren nicht nur in Bars und Restaurants, sondern auch in Hotels und Ferienwohnungen.

Die Sberbank habe ihre App von null auf selbst entwickelt – ohne die US-Pendants zu kopieren, sagte Anna Morosowa von der russischen Staatsbank: „Die Steuergesetze und das Verbraucherverhalten sind in Russland und den USA unterschiedlich“, so die Sprecherin.

Nach Angaben von MasterCard haben 2015 rund 16 Prozent der Russen in Cafés, Bars und Restaurants mit der Karte bezahlt. Die Petersburger und die Moskauer nutzen Kartenzahlungen in der Gastronomie am häufigsten: 28 respektive 27 Prozent. 

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!