Der zehn Hektar umfassende Park liegt nur wenige Minuten vom Roten Platz entfernt: Viele Moskowiter konnten es sich gar nicht vorstellen. Oft hieß es, dieses ambitionierte Projekt werde nie realisiert werden. 2012 gestartet, drohte dem Projekt ein Schicksal als Bauruine. Aber allen Schwierigkeiten zum Trotz eröffnete Präsident Putin den neuen Hauptstadtpark am 9. September.
Offiziell kostet das Projekt insgesamt 14 Milliarden Rubel ($ 243 Millionen) und ist damit dreimal teurer als die ursprüngliche Schätzung. Die Idee stammte einst von Putin selbst, er unterbreitete sie vor fünf Jahren dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin. Zu Sowjetzeiten hatte sich seit 1967 hier das Hotel ''Rossija'' befunden, das 2008 abgerissen wurde. Seitdem lag die Fläche brach.
Steppe, Tundra, Sumpf und Wald: Die vier Landschaftszonen beherbergen eine riesige Naturvielfalt von Kaliningrad bis Sibirien. Insgesamt wurden eine Million Bäume und Sträucher, darunter auch einige aus der Roten Liste der bedrohten Arten, gepflanzt.
Die grünen Hügel und futuristisch wirkenden Gebäude inspirieren die Besucher: Mehr als 16.000 Fotos wurden allein am ersten Tag auf Instagram unter den Hashtags #зарядье (Sarjadje) und #паркзарядье (Park Sarjadje) veröffentlicht.
In der ersten Woche kamen 250.000 Besucher. Laut der Reaktion in den sozialen Netzwerken, ist das Projekt ein Erfolg. Der Park verfügt über moderne High-Tech-Bauten wie die schwebende Brücke über die Moskwa, einen unterirdischen Gletscher und die Philharmonie mit Glasdach (die im kommenden Jahr fertig gestellt werden soll).
Alle historischen Gebäude, die sich auf dem Gelände oder in der Nähe befinden, sind restauriert und in die Landschaft eingebetteten.
Die schwebende Brücke reicht über die Uferstraße und die Moskwa ohne eine einzige Stütze.
Zwei Wochen nach der Eröffnung ist der Park schon ein neuer beliebter Ort für Hochzeitsfotoshootings.
Sarjadje, das Moskau zum 870. Jubiläum geschenkt wurde, hat viele Debatten in den Medien angeheizt. Vor allem der Skandal um Schäden, den der Park nur wenige Tage nach der Eröffnung erlitt, schlug Wellen im In- und sogar Ausland: Etwa 10 000 Pflanzen wurden zertrampelt, die Glaskuppel beschädigt und die Laternen zerschlagen.