Die Ballsäle waren für ihr aristokratisches Publikum mit einer großen Anzahl an Wachskerzen illuminiert, was für große Hitze sorgte. Um einander nicht mit den verschwitzten Händen zu berühren, war es üblich, Handschuhe zu tragen. Die Saalmitte war für den Tanz reserviert, zu beiden Seiten standen erhöht Tische, an denen die Gäste sich beim Kartenspiel erholen oder über das andere Publikum plaudern konnten.
Über die Tanzordnung wachte ein Zeremonienmeister. Der Ball begann mit einer feierlichen Polonaise, die sich über eine ganze Stunde hinziehen konnte. Sie wurde von den Gastgebern und ihren wichtigsten Gästen angeführt. Es folgten Walzer, Wengerka, Krakowiak, ein Pas de Quatre und andere Tänze. Danach kamen Quadrillen, bis schließlich der wohl am heißesten ersehnte Tanz, die Mazurka, angekündigt wurde.
Im Anschluss war Gelegenheit, sich seinem Partner intensiver zuzuwenden. Der Kavalier führte seine Dame zum gedeckten Tisch, um sich dort ausgiebig mit ihr zu unterhalten und ihr Komplimente zu machen. Aus diesem Grund ist es für Kitty aus Tolstois „Anna Karenina" ein so dramatischer Schlag, als Wronski die Mazurka mit Karenina tanzt.
Nach dem Essen wurde der letzte Part (der lockerste) eingeleitet, Kotillon und Russkaja Pljaska. Die Musik verstummte, wenn der Hausherr das Zeichen gab, und die Gäste machten sich auf den Heimweg.