Die russische Identität in der Fremde wahren

Dmitrij Diwin
Am Donnerstag war Eröffnung des fünften Weltkongresses der Landsleute, der im Ausland lebenden Russen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow dankte der Diaspora für ihren Beitrag zu einem besseren Verständnis der Heimat in der Welt. Ihre Unterstützung sei ein wichtiges Ziel der russischen Außenpolitik.

Am heutigen Donnerstag findet in Moskau der fünfte Weltkongress der Landsleute statt, der zu einer wichtigen Etappe auf dem Weg der weiteren Zusammenführung der russischen Welt werden soll.

Die russische Diaspora zählt weltweit rund 30 Millionen Menschen und stellt damit eine der vier größten im Ausland lebenden Gemeinden dar. Sie bildete sich Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts heraus und erlebte infolge von Zäsuren in der Geschichte unserer Heimat mehrere Schübe.

Zur wichtigsten Weichenstellung für das Leben der Diaspora in ihrem gegenwärtigen Stadium wurde der erste Weltkongress der Landsleute im Jahr 2001. Damals war die Erinnerung an den Zerfall der Sowjetunion, infolgedessen mehr als 25 Millionen Mitbürger sich außerhalb der Grenzen unserer Heimat wiederfanden, noch lebendig. Unter neuen Bedingungen den eigenen Platz zu finden, die eigene ethnokulturelle Identität zu bewahren, die Verbindungen zur historischen Heimat aufrechtzuerhalten – diese Anliegen waren für den Großteil der Landsleute von enormer Wichtigkeit. Und die russische Regierung hat dieses Sehnen erwidert.

Die russische Welt umfassend zu fördern ist eine absolute Priorität der russischen Außenpolitik und in der außenpolitischen Konzeption der Russischen Föderation festgeschrieben. Wie Präsident Wladimir Putin mehrmals bestätigte, werden wir auch zukünftig für die Rechte unserer Landsleute eintreten und dafür das gesamte Arsenal an verfügbaren Mitteln nutzen, die das Völkerrecht vorsieht.

Die Diaspora ist eine wichtige Ressource, um eine von Vertrauen und gegenseitigem Verständnis geprägte Atmosphäre in den Beziehungen Russlands und der Aufenthaltsländer unserer Landsleute zu stärken. Wir setzen unsere Bemühungen fort, unseren Partnern zu verdeutlichen, dass die in ihren Staaten existente russische Diaspora ein wichtiger Faktor für die Intensivierung der beidseitig profitablen bilateralen Beziehungen in unterschiedlichsten Sphären ist.

Die Diaspora leistet einen wertvollen Beitrag

Das russische Außenministerium leistet der im Januar 2013 gegründeten Stiftung zum Beistand und Rechtsschutz der im Ausland lebenden Landsleute vielseitige Unterstützung. Die Stiftung erweist sich als ein gefragtes Instrument zur Vertretung ihrer legitimen Interessen und zur Neutralisation der gegen sie gerichteten Diskriminierungsversuche – vor allem in den Ländern des Baltikums. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zum Widerstand gegen die Revision der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges, gegen die Heroisierung der Nationalisten und ihrer Handlanger, gegen jedwede Erscheinungsformen der Xenophobie, des aggressiven Nationalismus und Chauvinismus.

Die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Großen Sieges wurden für die russische Diaspora zu einem wirkungsvollen Vereinigungsfaktor. Wir sind Ihnen aufrichtig dankbar für den Beitrag zur Organisation des Jubiläums, dafür, dass Sie die heldenhaften Kapitel unserer Geschichte nicht vergessen, für Ihre Einigkeit über die Notwendigkeit, die Wahrheit über die Ereignisse der damaligen Zeit zu verteidigen.

Davon dass die von uns unternommenen Anstrengungen Ergebnisse erzielen, zeugt unter anderem die Umsetzung des Nationalen Programms zur Unterstützung der freiwilligen Rückkehr der im Ausland lebenden Mitbürger in die Russische Föderation. Insgesamt sind im Rahmen dieses Programms über 367 000 Menschen wieder nach Russland zurückgekehrt. Einen starken Einfluss auf diesen Prozess nimmt die Entwicklung der Situation in der Ukraine: Allein wegen des von Kiew entfachten Krieges im Donbass kamen 1,2 Millionen Ukrainer in unser Land. Insgesamt sind mehr als die Hälfte der nach Russland umgezogenen Landsleute Bürger aus der Ukraine.

Uns auf dem Erreichten auszuruhen, haben wir nicht vor. Vor uns liegt eine Masse an Arbeit, über die wir auf dem bevorstehenden Kongress sachbezogen reden werden. Ich bin überzeugt, dass wir durch gemeinsame Anstrengung die vor uns liegenden Aufgaben im Sinne der weiteren Freisetzung des kolossalen Potenzials der russischen Welt erfolgreich lösen werden.

Sergej Lawrow ist Außenminister der Russischen Föderation.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Rossijskaja Gaseta

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