Star Trek: Sterne-Shooting über Russlands Weiten

Im Sommer 2015 bin ich gemeinsam mit Freunden in einem Dorf im Norden Russlands gelandet. Unsere Gastgeberin, Nadeschda Fjodorowna, erzählte uns Geschichten über Land und Leute. Das ganze Dorf war von Wald umgeben und es gab so gut wie keine Beleuchtung. Da wusste ich, dass ich die Nacht nicht schlafen würde.

Im Sommer 2015 bin ich gemeinsam mit Freunden in einem Dorf im Norden Russlands gelandet. Unsere Gastgeberin, Nadeschda Fjodorowna, erzählte uns Geschichten über Land und Leute. Das ganze Dorf war von Wald umgeben und es gab so gut wie keine Beleuchtung. Da wusste ich, dass ich die Nacht nicht schlafen würde.

Oleg Gurov
Der russische Fotograf und Reiseabenteurer Oleg Gurow ist ein echter Sternenjäger. Seine Reisen quer durchs Land haben eine ganze Sammlung schillernder Aufnahmen und Geschichten hervorgebracht.
Diese Sterne habe ich im Kaukasus fotografiert, im Tal des Ziza-Flusses. Diese tiefe düstere Schlucht, von Klippen gesäumt, hat überhaupt keine Pfade. Wir mussten entlang des Flusses gehen, von einem Ufer auf das andere ausweichend. Ich beschloss eine Aufnahme zu machen, wie die Milchstraße über der Schlucht schwebte. Dafür musste die Kamera mitten im Fluss aufgestellt werden. Ich habe eine Glasheizung auf das Objektiv aufgesetzt, damit die Linse nicht beschlägt.
Auch diese Aufnahme machte ich im Kaukasus, an der Adlers-Klippe. Weil ich die exakte Position der Klippe nicht kannte, musste ich mich nach einer Lichtung am Rande des Dorfes orientieren. Es dauerte nicht lang, bis die Dämmerung hereinbrach. Der Mond hatte eine Weile geschienen, bevor er hinterm Horizont verschwand. Ein Vogel kreischte auf der Klippe die ganze Nacht hindurch. Vielleicht war es ja ein Adler.
Der zweite Tag meines Ausflugs zum Elbrus. Neun Stunden lang mit einem schweren Rucksack durch den Schnee die Klippen hochzuwandern, war selbst mit Pausen nicht leicht. Aber bei Abend hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den Siltrankel-See, eine kräftige Mahlzeit und trockene Schlafsäcke. Kurz vorm Schlafengehen machte ich noch ein paar Aufnahmen in der Nähe unseres Camps. Links im Bild kommt eine Sturmwolke auf – exakt 15 Minuten später klärte sich der Himmel auf.
Ein Freund erzählte mir von dem Chischi-See, eine Bus-Stunde von der Stand Tuapse entfernt. Ich stellte die Kamera auf und nachdem sie angefangen hatte, sich im Kreise zu drehen, baute ich in aller Ruhe mein Zelt auf und kroch in meinen Schlafsack. Der ganze Aufnahmeprozess wird automatisch gesteuert – die Anzahl der Bilder, die die Kamera machen soll, kann vorprogrammiert werden. Dieses Bild entstand aus 909 Einzelaufnahmen.
Nach einem Akklimatisierungsausflug zu den Lenza-Klippen hatten wir einen Ruhetag vor uns. Dieser Abhang des Elbrus ist ein chaotischer Steinhaufen, Gott weiß wann und wie dahingelangt – vielleicht durch einen Gletscher oder Lavaströme vom östlichen Krater des Elbrus.
Der Kamel-Hügel auf dem rechten Wolga-Ufer in einem Nationalpark nahe Samara. Mit der der Drei-Uhr-Dämmerung wurde der Himmel hellblau. Für das menschliche Auge ist das nahezu unsichtbar, aber die Kamera konnte über längere Belichtungszeiten vielmehr Licht einfangen.
Im Dorf Tornowoe, in der Region Samara, stand ich plötzlich vor diesem verlassenen Moskwitsch. Dieses Foto besteht aus 820 Aufnahmen. Die Nacht war ruhig, der Himmel wolkenlos, sodass die Sterne gut sichtbar waren.

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