Die Lage der Pressefreiheit in Russland hat sich verschlechtert. Die Experten verknüpfen den negativen Trend mit der Rückkehr Wladimir Putins ins Präsidentenamt. Foto: PhotoXPress
Russland wurde in dem Ranking der Organisation "Reporter ohne Grenzen" von Platz 142 auf Platz 148 herabgestuft. Die Experten verknüpfen den negativen Trend mit der Rückkehr Wladimir Putins ins Präsidentenamt. „Die jüngste Verschärfung der Repressalien war die Antwort auf eine beispiellose Welle von Oppositionsprotesten", so die Verfasser des Berichts. „Inakzeptabel ist auch, dass Drahtzieher von Morden und Überfällen auf Journalisten immer noch ungestraft davonkommen."
Die Organisation Reporter ohne Grenzen mit Sitz in Paris engagiert sich für die Pressefreiheit und die Bekämpfung der Zensur. Seit 2002 werden
jährlich Pressefreiheits-Rankings veröffentlicht, wobei jedes Land nach Kriterien wie Zensur der Medien, Meinungsvielfalt, Gewalt gegen Journalisten usw. bewertet wird.
Der Vorsitzende des russischen Journalistenverbandes, Wsewolod Bogdanow, stimmte der Einschätzung von Reporter ohne Grenzen zu: „Die Aktivitäten der Gesetzgeber haben dazu geführt, dass im Westen die Meinung vorherrscht, in Russland würden drastische Maßnahmen ergriffen: was man sagt, wie man seine Meinung zu äußern hat. Selbst Schimpfwörter wurden bei uns verboten."
Nach seiner Auffassung sind die Zensurversuche „ein großer Fehler der Legislative. In den USA wird im Grunde alles durch die erste Verfassungsklausel geregelt, der zufolge die Medien frei sind. Diese Branche kontrolliert sich selbst unter Berücksichtigung von Rankings und pragmatischen Interessen", so Bogdanow. Zugleich bedauerte er, dass russische Beamte und Ordnungskräfte kein Verständnis für die Arbeit der Journalisten hätten. „Unsere Kollegen reisen durch die Welt und dürfen überall Parlamente besuchen. Sie werden überall respektiert, nur nicht in ihrem eigenen Land."
Das Land mit der größten Pressefreiheit ist und bleibt Finnland, gefolgt von den Niederlanden und Norwegen. Schlusslichter sind Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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