Putins Erzfeind Beresowski gestorben

Boris Beresowski. Foto: Reuters

Boris Beresowski. Foto: Reuters

Der russische Ex-Oligarch und ehemalige Politiker Boris Beresowski ist am Samstag im Alter von 67. Jahren gestorben. Das teilte sein Schwiegersohn Jegor Schuppe via Facebook mit.

Wie die Zeitung „The Daily Telegraph" berichtet, wurde Beresowski in seiner Villa in Surrey in der Nähe der Stadt Ascot tot aufgefunden. Laut der Zeitung wies sein Körper keine Spuren eines gewaltsamen Todes auf. Das erste russische Fernsehen will erfahren haben, dass Beresowski in der zurückliegenden Woche mehrere Herzanfälle überstanden habe.

In seiner ersten Stellungnahme zu dieser Nachricht teilte Dmitri Peskow, Pressesprecher von Präsident Wladimir Putin, mit: „Vor einigen Monaten hat Beresowski einen Brief an Wladimir Putin gerichtet, in dem er seine zahlreichen Fehler gestand, sich bei Putin für diese Fehler entschulde und ihn bat, ihm zu helfen, in die Heimat zurückzukehren."

Seit 2000 lebte Beresowski im britischen Exil und kritisierte regelmäßig Wladimir Putins Politik. In Russland waren ihm Betrug und Geldwäsche sowie der Versuch einer gewaltsamen Machteroberung zur Last gelegt worden. In Abwesenheit wurde er zu einem längeren Freiheitsentzug verurteilt.

In der Epoche von Boris Jelzin gehörte Beresowski zu den einflussreichsten Politikern und Unternehmern. Die Medien bezeichneten ihn als „Jelzins graue Eminenz" und „Putins persönlichen Feind".

Zu Beginn der Epoche von Wladimir Putin hatten allerdings die von Beresowski kontrollierten russischen Medien Jelzins Nachfolger während dessen erster Präsidentschaftswahlkampagne 1999 unterstützt.

In seinem britischen Exil bezeichnete Beresowski Putin als seinen „größten Fehler" und prophezeite mehrmals einen „Zusammenbruch des Regimes Putins".

In letzter Zeit war Beresowski vom Pech verfolgt: Er verlor Gerichtsprozesse gegen Milliardär Roman Abramowitsch sowie gegen seine Ex-Frau, was ihm Verluste in Höhe von einigen Dutzend Millionen Pfund brachte.

Im August 2012 verbreitete Beresowski via LiveJournal einen offenen Brief an Putin, in dem er sich per Du an den russischen Präsidenten wandte, ihn „Wolodja" nannte und aufforderte, die Mitglieder der Punkband Pussy Riot freizulassen.

Der letzte LiveJournal-Beitrag von Beresowski stammt vom 20. August und enthält den Aufruf, die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi zu boykottieren, berichtet, die online-Zeitung NEWSru.com.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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