Sergej Lawrow und Guido Westerwelle treffen sich am 15. Mai in Berlin. Foto: Reuters
Wie sieht das Programm des Staatsbesuchs von Sergej Lawrow aus?
Die Tagesordnung der Verhandlungen mit dem deutschen Kollegen Guido Westerwelle ist sehr umfangreich. Die beiden Minister werden eine Vereinbarung zwischen den Regierungen Russlands und Deutschlands unterzeichnen, die das Russische Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin und das Goethe-Institut in Moskau betrifft.
Sergej Lawrow und Guido Westerwelle werden außerdem an einer feierlichen Veranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum des „Deutsch-Russischen Forums" teilnehmen. Diese Nichtregierungsorganisation wurde im Jahr 1993 gegründet, um den Dialog zwischen den beiden Ländern zu fördern.
Wie bewerten Sie die gegenwärtigen deutsch-russischen Beziehungen?
Die strategische Partnerschaft entwickelt sich zielgerichtet und dynamisch. Das wurde durch den Arbeitsbesuch von Wladimir Putin in Deutschland am 7. und 8. April bestätigt. Der russische Präsident nahm gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel an der Eröffnung der Hannover Messe teil, der größten und bedeutendsten internationalen Messe für industrielle Innovationen. Russland war bereits zum zweiten Mal als Partnerland auf dieser Messe vertreten, das erste Mal hatte unser Land im Jahr 2005 diese Rolle inne. Die Beteiligung Russlands an der Hannover Messe wurde zu einem der zentralen Bestandteile des Russlandjahres in Deutschland bzw. Deutschlandjahres in Russland.
Wie würden Sie das Miteinander der beiden Länder in der internationalen Arena beschreiben?
Die Beziehung zwischen Russland und Deutschland ist der wichtigste Faktor der europäischen und globalen Politik. Insbesondere die Bewältigung der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, die Umsetzung einer europäischen Sicherheitsstrategie und das Erreichen einer neuen Qualität der Beziehungen zwischen Russland und der EU sowie Russland und der NATO sind nur mit vereinten Kräften möglich.
Pressesprecher des russischen Außenministeriums Alexander Lukaschewitsch: Die strategische Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland entwickelt sich zielgerichtet und dynamisch. Foto: ITAR-TASS
Wie entwickeln sich die bilateralen Kontakte in Wirtschaft und Handel?
Im Jahr 2012 erreichte das russisch-deutsche Handelsvolumen ein Rekordniveau von 57,3 Milliarden Euro. Von großer Dynamik war auch die Investitionszusammenarbeit beider Länder gekennzeichnet, insbesondere im Energiesektor. Unsere besonderen Bemühungen gelten der Ausweitung
der bilateralen Zusammenarbeit im Bereich von Innovationen, der Förderung noch engerer Produktionskooperationen russischer und deutscher Unternehmen sowie einer vermehrten Einbeziehung kleiner und mittlerer Unternehmen beider Länder in die bilaterale Wirtschaftskooperation.
Welche Maßnahmen wurden im Rahmen des Russlandjahres in Deutschland umgesetzt?
Eine Menge. Zu erwähnen wären solche bedeutenden Ereignisse wie die gemeinsame Ausstellung „Russen und Deutsche: 1 000 Jahre Kunst, Geschichte und Kultur", eine Ausstellung in Dresden aus den Beständen der Museen des Moskauer Kreml. Oder die Veranstaltungen wie die Russische Filmwoche in Berlin, die Gastspiele des Staatlichen Kammerorchesters „Moskauer Virtuosen" unter der Leitung von Wladimir Spiwakow sowie auch Veranstaltungen zur 250-jährigen Geschichte der Ansiedlung Deutscher in Russland.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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