Der Kreml gibt zunehmend mehr Geld für die Verbesserung des Images von Russland im Ausland aus. Foto: AFP / East News
Der Kreml gibt jedes Jahr zunehmend mehr Geld für diese Zwecke aus: 2004 belief sich die Summe auf 100 Millionen Dollar. In diesem Jahr sollen es etwa 500 Millionen Dollar sein. 60 bis 80 Prozent dieser Gelder fließen in internationale Projekte. Russlands größter Beitrag von mehr als 50 Millionen Dollar war für soziale Programme der Weltbank bestimmt, um überwiegend Projekte in Afrika, südlich der Sahara zu finanzieren.
„Russlands Teilnahme an dieser Projekten ist nahezu unbekannt: In Afrika weiß niemand, dass es sich um Hilfe aus Russland handelt", sagte ein Experte. Außerdem werden die Entscheidungen über die Verwendung der Mittel nicht von Russland, sondern von internationalen Organisationen getroffen. „Unsere geopolitischen Konkurrenten verwenden ihre Gelder dagegen für konkrete bilaterale Projekte in den für sie wichtigen Regionen", hieß es.
Das belegen auch die Zahlen der Weltbank: Jedes Jahr spenden die USA etwa 30 Milliarden Dollar für Entwicklungshilfeprogramme, wobei ihr Anteil an multilateralen Hilfsprojekten lediglich zwölf Prozent ausmacht. Die US-Behörden unterstützen vor allem eigene Projekte in Afghanistan, Pakistan, Irak und Kolumbien.
Bis Ende des Jahres soll Rossotrudnitschestwo die neue Strategie für die Beteiligung an Entwicklungsprojekten präsentieren. Danach soll die Agentur
eine Doktrin der russischen „Soft Power" ausarbeiten.
Der Leiter der Agentur, Konstantin Kossatschow, bestätigte die Pläne zur Reformierung der Behörde, ohne allerdings ins Detail zu gehen. „Wir entwickeln ein Modell, das eine nützliche Verwendung jedes angelegten Rubels sowohl für das unterstützte Land als auch für Russlands Image ermöglichen wird."
Als Beispiel führte er das Projekt zum Wiederaufbau des Berufsschulsystems in Kirgistan und Tadschikistan an. Dort werden Ausbildungsanstalten mit Lehrern und Büchern versorgt. Dadurch wird die russische Sprache stärker gefördert und der Bildungsstand der Gastarbeiter erhöht, die nach Russland kommen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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