Chemiewaffen verlassen Syrien dank russischer Logistik

Trotz des Bürgerkriegs hat der Abtransport der hochgiftigen Stoffe bereits begonnen – mit Russlands Hilfe. Foto: AP

Trotz des Bürgerkriegs hat der Abtransport der hochgiftigen Stoffe bereits begonnen – mit Russlands Hilfe. Foto: AP

In einem schwierigen Umfeld werden zurzeit die hochgiftigen Chemikalien zur Herstellung von Waffen aus Syrien abtransportiert. Russland kooperiert eng mit seinen internationalen Partnern und stellt neben finanziellen Mitteln auch logistische Hilfe zur Verfügung.

Am 7. Januar hat die erste Ladung der syrischen Chemiewaffen den Hafen von Lattakia verlassen. Ursprünglich sollte dies bis zum 31. Dezember geschehen. Durch heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen ist allerdings der Abtransport der gefährlichen Waffen in Verzug geraten.

Mitte September hat der Exekutivrat der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) einen Plan für die Vernichtung des syrischen Giftgas-Arsenals erarbeitet. Gemäß dem Plan sollten die gefährlichsten Kampfstoffe bis Ende 2013 aus Syrien abtransportiert werden und bis zum 5. Februar 2014 sollen fast alle chemischen Substanzen, mit denen Waffen hergestellt werden können, aus dem Land geschafft werden.

Vertreter der OPCW bestätigten, dass am 7. Januar das dänische Handelsschiff Ark Futura mit neun Containern voller Giftstoffe den syrischen Hafen Lattakia verlassen hat. Das Schiff wurde von russischen, chinesischen und norwegischen Kriegsschiffen begleitet. Dem Plan zufolge werden die Container nach Italien transportiert. Danach werden die besonders giftigen Bestandteile des syrischen Chemiewaffen-Arsenals auf den US-Frachter MV Cape Ray zur nachfolgenden Neutralisierung in internationalen Gewässern umgeladen. Norwegische und dänische Schiffe werden die weniger giftigen Stoffe zur Aufbereitung in kommerzielle Firmen bringen.

 

Internationale Partner arbeiten eng zusammen

Die syrische Regierung ist für den etappenweisen Transport der Chemiewaffen nach Lattakia verantwortlich. Um dies zu ermöglichen, hat Russland gepanzerte Lastkraftwagen und die USA Metallbehälter und Navigationsgeräte bereitgestellt. Russland ist für die sichere Umladung der Giftstoffe auf die Schiffe in Lattakia verantwortlich. Die dafür benötigten Anlagen haben die USA geliefert. China hat zehn Rettungswagen und Überwachungskameras zur Verfügung gestellt. Finnland hat seinerseits

ein Team, das sich auf solche Notsituationen spezialisiert hat, nach Lattakia geschickt. Laut Plan der OPCW sollen alle Komponente der syrischen Chemiewaffen bis Ende Juni vernichtet werden.

Aleksandr Ignatenko, Präsident des Instituts für Religion und Politik, äußerte die Meinung, dass die Weltgemeinschaft die Kontrolle über die Chemiewaffen zu verlieren befürchtet. Deswegen werden sie sich bemühen, die Waffen schnellstmöglich außer Landes zu bringen. In einem Interview mit der russischen Zeitung „Gazeta.ru" wies Ignatenko auf die schwierigen Bedingungen für den Abtransport der Chemiewaffen hin. Der Grund dafür sei die Verschärfung der Situation in Syrien wegen der gestiegenen Aktivität der islamistischen Gruppierungen.

 

Nach Materialen von Kommersant und Gazeta.ru.

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