Beide Kirchen wollen sich für weltweiten Schutz der Christen einsetzen.
Rossijskaja GazetaIm Anschluss an ihr historisches Treffen am Freitag in der kubanischen Hauptstadt Havanna unterzeichneten der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill und der römisch-katholische Papst Franziskus eine gemeinsame Erklärung zum Schutz der Christen vor Verfolgung und Vertreibung im Nahen Osten und Nordafrika.
Auch die Themen Familie und Verlust familiärer Werte werden in dem Dokument behandelt. Weitere Punkte sind dem Bürgerkrieg in Syrien, dem Konflikt in der Ukraine und der Situation der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und anderen Regionen der Welt gewidmet. Die Unterzeichnungszeremonie fand vor der Ikone der Gottesmutter von Kasan statt.
In Syrien und im Irak habe die Gewalt bereits Tausende von Opfern gefordert sowie Millionen von Menschen obdachlos und ohne Mittel zurückgelassen. Deshalb sei die internationale Gemeinschaft aufgerufen, sich zu vereinen, „um der Gewalt und dem Terrorismus ein Ende zu setzen, und zugleich durch den Dialog zu einer raschen Wiederherstellung des inneren Friedens beizutragen“, heißt es in der Erklärung.
Die beiden Kirchen in der Ukraine wurden dazu aufgerufen, zusammenzuarbeiten, „um zur gesellschaftlichen Eintracht zu gelangen, sich einer Beteiligung an der Auseinandersetzung zu enthalten und nicht eine weitere Entwicklung des Konfliktes zu unterstützen.“
Wir haben zwei Stunden in offenen, brüderlichen Diskussionen im Bewusstsein der Verantwortung für unsere Kirchen, unsere Gläubigen, für die Zukunft der Christenheit und der menschlichen Zivilisation.verbracht“, sagte Patriarch Kyrill nach der Unterzeichnung. Es sei ein sehr inhaltsreiches Gespräch gewesen, das beiden die Möglichkeit gegeben hätte, die gegenseitigen Positionen zu verstehen und nachzuvollziehen.
„Die Ergebnisse dieses Treffens“, so Patriarch Kyrill weiter, „geben die Möglichkeit zu sagen, dass die zwei Kirchen die Christen auf der ganzen Welt schützen und sich mit voller Verantwortung gemeinsam dafür einsetzen, dass es keinen Krieg gibt und dass das menschliche Leben überall respektiert wird.“
Es gehe darum, dass „die Moral des Menschen gestärkt wird und darum, dass durch die Beteiligung der Kirche am Leben der modernen Gesellschaft der Allheilige und Allgütige Name des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes gepriesen ist.“
Papst Franziskus erklärte zum Abschluss des Treffens: „Wir sprachen wie Brüder – weil wir Bischöfe sind, weil wir den christlichen Glauben haben und weil wir einen vertretbaren Weg suchten.“ Das Gespräch mit Patriarch Kyrill sei sehr aufrichtig gewesen: „In diesem Dialog spürte ich die Anwesenheit des Heiligen Geistes.“
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