TV-Interview: Medwedjew schimpft auf McLaren und die USA

Das Wichtigste aus dem TV-Interview mit Russlands Ministerpräsidenten.

Das Wichtigste aus dem TV-Interview mit Russlands Ministerpräsidenten.

Reuters
Traditionsgemäß zum Jahresende stellte sich Russlands Ministerpräsident Dimitrij Medwedjew den Fragen russischer Fernsehsender. RBTH stellt seine wichtigsten Aussagen zusammen – von Donald Trump über den Dopingskandal bis hin zum verhafteten Wirtschaftsminister.

Über die USA und Donald Trump

„Die USA tragen die Schuld an den verschlechterten russisch-amerikanischen Beziehungen. Wir haben das nicht angestrebt. Die Voraussetzungen waren nicht schlecht, um etwas für die Zukunft zu entwickeln, aber das Fundament ist zerstört.“

„Was die internationale Sicherheit angeht, werden wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Im wirtschaftlichen Bereich sind wir jedoch nicht auf die Partnerschaft angewiesen. Das amerikanische Handelsvolumen beträgt 25 bis 30 Milliarden US-Dollar, das ist nicht viel.“

„Schauen Sie nur, was in den USA passiert ist. Das Land wird demnächst von einem Menschen regiert, der nicht einen einzigen Tag in der Politik verbracht hat. Das Wichtigste aber ist, dass diese Leute keine angeborenen Vorurteile gegen Russland haben. Sie fangen bei null an. Das ist nicht unbedingt schlecht.“

Über den Korruptionsskandal und die Verhaftung eines Ministers

„Die Verhaftung von Alexej Uljukajew, des ehemaligen Ministers für wirtschaftliche Entwicklung, ist ein unsagbar trauriges Ereignis. Es überschreitet meine Vorstellungskraft, was mit einem Minister passieren kann.“

„Aus solchen Geschichten (die Verhaftung von Ministern) sollte man keine Show machen oder sie gar noch übertreiben.“

„Das ist keine einmalige, spontane Aktion oder gar der Wunsch, vor den Wahlen einen guten Eindruck zu machen. Egal, ob vor den Wahlen oder danach, Beamte werden zur Rechenschaft gezogen. Und dieser Kurs wird fortgesetzt.“ 

Über den Dopingskandal

„Ich verstehe immer noch nicht, wer dieser Herr McLaren ist und welche rechtliche Rolle er spielt. Schauen Sie, was er in seinem Report schreibt: ‚Ich bin mir sicher, dass Mutko (der ehemalige russische Minister für Sport) in das Doping-System verwickelt ist.‘ Und dann ein paar Minuten später: ‚Dafür habe ich jedoch keine Beweise.‘ Was soll das?“

„Diese Anti-Doping-Kampagne ist zu einer Kampagne gegen Russland geworden. Sind die Vorwürfe gegen uns berechtigt? Natürlich. Kann man so etwas auch anderen Ländern vorwerfen? Natürlich. Aber die Kampagne läuft nur gegen Russland.“

„Warum hat man erst jetzt die Bob- und Skeleton-WM abgesagt? Die dürfen das, ja, aber warum gerade jetzt? War das Klima denn früher anders? Was für ein Unsinn, was ist denn mit dem Klima? Es gibt einen Vertrag zwischen unserem Verband und dem Weltverband IBSF. Ich habe ihn geprüft, da sind wirklich keine Gegenmaßnahmen aufgeführt. Ich denke, dass solche Verträge so geschrieben werden müssten, dass die andere Seite mehrmals überlegen muss, bevor sie auf solche Art und Weise den Vertrag bricht.“

Über die Sanktionen

„Das ist eine schlimme Sache, die natürlich ein Ende finden muss.“

„Die Sanktionen schaden jedem, nur wir haben sie nicht in Gang gesetzt. Irgendwann haben unsere Partner beschlossen, mittels Sanktionen Russland zu beeinflussen. Diese Methode ist nicht neu und sie hat noch nie funktioniert.“

„In ein paar Jahren werden wir unseren Bedarf an Lebensmitteln zu 100 Prozent decken. Europäische und besonders die baltischen Länder werden dann große Verluste leiden.“

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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