Nur durch soziale Medien gelangte ein Fall an die Öffentlichkeit.
RIA NovostiDie erste Meldung über den Tod eines russischen Soldaten erschien am 3. März im sozialen Netzwerk Vkontakte. Die Ehefrau des gefallenen 24-jährigen Artjom Gorbunow (auf dem Bild unten) erkundigte sich dort in einer Gruppe der Abteilung ihres Mannes nach der Telefonnummer des Stabchefs der Brigade. So wurden Journalisten auf den Fall aufmerksam.
Auf deren Anfrage bestätigte das russische Verteidigungsministerium noch am Abend, dass der Soldat am Vortag in der Nähe der syrischen Stadt Palmyra gefallen sei. Der junge Mann sei bei einer Patrouille von Kämpfern des „Islamischen Staats“ angegriffen und getötet worden. Warum wurde eine Stellungnahme nicht früher veröffentlicht?
Die Antwort ist simpel: Das Verteidigungsministerium darf Verluste nicht öffentlich bekannt machen. Im Mai 2015 erließ Präsident Wladimir Putin eine Verordnung, nach welcher Informationen über Verluste der russischen Armee in Friedenszeiten als Staatsgeheimnis gelten. Das Ministerium teilt entsprechende Meldungen dem Präsidenten persönlich mit.
В Сирии 2 марта было уничтожено несколько российских спецназовцев. Один из них Артем Горбунов / #Сирия#груз200pic.twitter.com/fKK48fM7Ov
— Зейнал Хидиров (@zeinalxidirov) 6 марта 2017 г.
„Parallel dazu wird die Familie des Verstorbenen informiert. So ist es möglich, dass eine Nachricht über den Tod eines Soldaten in den sozialen Netzwerken auftaucht, entweder durch Beiträge oder wie in diesem Fall in der Gruppe der Abteilung des Verstorbenen“, erklärt Wiktor Murachowski, Chefredakteur der Zeitschrift „Arsenal Otetschestwa” („Arsenal der Heimat“), im Gespräch mit RBTH.
Nur nach ausdrücklicher Genehmigung der Familie des Toten darf das Verteidigungsministerium offiziell über den Tod eines Soldaten berichten. Das nehme jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch, sagt Murachowski.
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