Foto: Slava Stepanov
Irkutsk liegt in Sibirien, an den Ufern der Angara, beim Einfluss des Irkut, woher die Stadt auch ihren Namen hat. Die Stadt wurde 1661 gegründet und ist damit 42 Jahre älter als Petersburg. Sie war zu verschiedenen Zeiten eine Handelsstadt, in der sich die Handelswege zwischen Russland und China kreuzten. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem Ort politischer Verbannung.
Heute ist Irkutsk ein bedeutendes Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftszentrum und eines der beliebtesten Touristenziele in Sibirien. Normalerweise bleiben die Touristen zwei bis drei Tage in Irkutsk, da die Stadt ja der Knotenpunkt auf dem Weg zum tiefsten See der Welt, dem Baikalsee, ist.
Anreise
Irkutsk ist über 4 000 Kilometer von Moskau entfernt. Flugtickets kosten ungefähr 750 Euro, der Flug dauert ca. 5,5 Stunden. Liebhaber einer langsamen Anreise können mit dem Zug fahren, der Weg dorthin dauert drei Tage. Zugtickets ab 150 Euro. Ausführlichere Informationen finden Sie auf www.tutu.ru.
Freitag: Helden und Harat’s Pub
14 Uhr, Sightseeing an der Unteren Uferstraße
Der beste Ausgangspunkt für einen Stadtspaziergang ist die Nischnjaja Nabereschnaja (Untere Uferstraße), eines der malerischsten Orte von Irkutsk. An dieser Stelle war früher die Anlegestelle für die Schiffe, die über die Angara in die Stadt kamen. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Fluss Angara, und wenn man sich umdreht, kann man die Erlöser-Kirche sehen, eine orthodoxe Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert, eines der ältesten Steingebäude der Stadt.
Über eine Fußgängerbrücke gelangt man zur Heldengedenkstätte. Sie besteht aus zwei Teilen, der zentralen Stele, auf der die Namen der aus Irkutsk stammenden Helden der Sowjetunion eingraviert sind und dem Ewigen Feuer. Am Fuße des Denkmals steht ein Posten von Oberschülern – viele Irkutsker Schüler beteiligen sich an der Ehrenwache beim Ewigen Feuer. Auf dem Platz befindet sich auch das Gebäude der Stadtverwaltung, das von den Einheimischen „Graues Haus“ genannt wird.
17 Uhr, Straße der Dezemberereignisse
Hotels
1) Irkutsk Hotel
Gagarin-Boulevard 44, 664055 Irkutsk
2) Baikal Business Center Hotel
Bajkalskaja ulica 279, 664050 Irkutsk
3) Europa Hotel
Bajkalskaja ulica 69, 664047 Irkutsk
Auf der „Straße der Dezemberereignisse“, die unweit der Uferstraße liegt, kann man stundenlang flanieren. Diese Straße ist eine der ältesten der Stadt, ihren Namen erhielt sie zum Andenken an die Kämpfe, die hier im Dezember 1917 zwischen Rotarmisten und Konterrevolutionären stattfanden. In dieser Straße haben sich noch zweistöckige Holzhäuser aus dem vorletzten Jahrhundert erhalten. Hier lebten seinerzeit die Familien der russischen Aristokratie – der Fürsten Wolkonski, Golizyn und Trubezkoi.
19 Uhr, italienisches Essen in der Karl-Marx-Straße
Von der „Straße der Dezemberereignisse“ können Sie in die zentrale Straße der Stadt, die Karl-Marx-Straße, abbiegen und ein Restaurant nach Ihrem Geschmack auswählen. Wir empfehlen das italienische Restaurant „Prego“ in der Karl-Marx-Straße 15a.
Hostels
1) Irkutsk City Lodge
Bajkalskaja ulica 124/2, 664046 Irkutsk
2) Irkutsk Hostel
Ul. Scheljabowa 23A/1, 664019 Irkutsk
3) Dobryj Kot
Ul. Rumjanzewa 22, 664005 Irkutsk
Wenn Sie kein Liebhaber der italienischen Küche sind, laden wir Sie ins „Khan-Buusa“ ein, in der Karl-Marx-Straße 38. Dort bereitet man das Nationalgericht der burjatischen Küche zu: die „Buus“, in Russland als „Posy“ bekannt. Ihrem Aussehen nach ähneln sie kleinen Jurten und im Burjatischen bedeutet das Wort so viel wie „Fleisch in Teig eingehüllt“.
21 Uhr, Harat’s Pub in der Straße der Oktoberrevolution
Zum Start in den Abend empfehlen wir, beim Harat's Pub in der Straße der Okotoberrevolution, Haus Nr 1, vorbeizuschauen. Am Wochenende gibt es hier Konzerte lokaler Bands, Dartturniere, Poetry Slams und vieles mehr. Weiter empfehlen wir einen Besuch der Nachtklubs „Megapolis“ und „Isjum“ (dt. Rosine) in der Ulan-Bator-Straße 4.
Foto: Slava Stepanov
Samstag: Museumsbesuch im Freien
10 Uhr, Frühstück mit Blick auf den Gagarin-Boulevard
Beginnen Sie den Tag im Café „Monet“ in der Gagarina 42. Zur morgendlichen Tasse Kaffee kann man die Aussicht auf den Gagarin-Boulevard genießen.
13 Uhr, Freilichtmuseum außerhalb der Stadt
Bei Kilometer 47 auf der Baikalstraße befindet sich das Freilichtmuseum „Talzy“, eine einzigartige Ansammlung von Architekturdenkmälern des 17. bis 20. Jahrhunderts. Das Museum gehört zu den fünf größten Freilichtmuseen Russlands. Das Gelände ist 67 Hektar groß und beherbergt mehr als 40 Architekturdenkmäler der Holzbaukunst aus den sibirischen Dörfern des 17. Jahrhunderts. Im Museum begeht man die traditionellen Feste: Weihnachten, Ostern, Pfingsten und die Butterwoche Masleniza. Zum Museum kommt man mit dem Bus vom Busbahnhof in der Straße der Oktoberrevolution 11 oder mit einer organisierten Fahrt vom Hotel aus.
Der nächste Halt ist Listwjanka. Dort steht der Schamanen-Felsen, ein Symbol des Baikalsees. Gegenüber befindet sich das Geschäftsviertel, wo man heißgeräucherten Omul, den Baikalfisch, probieren kann. Dort kann man auch Souvenirs kaufen.
20 Uhr, Abendessen im Rassolnik
Nach der Rückkehr in Irkutsk besuchen Sie das Restaurant „Rassolnik“ mit russischer Küche. Der Chefkoch des Restaurants beglückt Sie mit einem Borschtsch mit Dörrpflaumen, mit Salzfisch und original Baikalkräutertee. Reservieren Sie besser vorher einen Tisch.
Sonntag: Musikalische Schätze
Die Geschichte von Irkutsk war von Anfang an mit der Geschichte der Verbannung verbunden. Als 1753 die Todesstrafe abgeschafft wurde, führte man das Strafmaß des „politischen Todes“ ein. Die Verurteilten wurden aller Standes- und politischen Privilegien beraubt und in die tiefste Provinz geschickt. Nicht selten waren es Beamte, Aristokraten, Politiker und Staatsbedienstete, die als Aufklärer auftraten und eine große Bedeutung in der Geschichte dieser Region hatten
13 Uhr, Stadtzentrum
Das Dekabristenmuseum in Irkutsk befindet sich im historischen Zentrum der Stadt. Es besteht aus den zwei benachbarten Anwesen der Fürsten S. P. Trubezkoi und S. G. Wolkonski, eröffnet 1970 beziehungsweise 1985. Das historische Interieur der Häuser beinhaltet einzigartige Schätze – Originalgegenstände aus dem Besitz der Dekabristenfamilien. Der Stolz der Sammlung sind die Musikinstrumente von Marija Wolkonskaja, wie das weltweit einzige funktionsfähige Pyramidenklavier vom Ende des 18. Jahrhunderts und eine seltene Musiktruhe, hergestellt in der Schweiz, Mitte des 19. Jahrhunderts. Führungen durch die Sammlungen gibt es jeden Samstag und Sonntag, Beginn 13 und 15 Uhr. Telefonische Auskunft: (3952) 53-62-58.
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