Krasnaja Poljana. Foto: ITAR-TASS
Vor einigen Jahren initiierte der russische Präsident ein Programm zur Wiederansiedelung von Schneeleoparden im Westkaukasus. Er entließ sogar ein junges Weibchen persönlich in ein neues, geräumigeres Freigehege. Heute haben die „Leoparden von Wladimir Putin“ bereits Nachwuchs. Kein Wunder, dass der Schneeleopard eines der Maskottchen der Olympischen Winterspiele ist. Die Präsidenten-Leoparden kann man im Naturschutzgebiet bei Sotschi besichtigen. Während der Spiele könnte die Zeit dafür allerdings zu knapp sein. Andere von Putin häufig aufgesuchte Orte befinden sich jedoch in unmittelbarer Nähe zu den Olympiaobjekten und sind fast immer für Besucher zugänglich.
BotscharowRutschej
Die Sommerresidenz des Präsidenten, Botscharow Rutschej, liegt mitten in der Stadt, im Bezirk Nowy Sotschi. Wenn ein Spaziergang Sie zur Uliza Winogradnaja führt, fragen Sie Einheimische nach der Präsidentendatscha. Jeder Bewohner von Sotschi wird Ihnen den Weg weisen. Das Gelände selbst wird man zwar nicht betreten dürfen, eine Besichtigung des geschichtsträchtigen Komplexes von außen steht jedoch offen. Die Residenz wurde in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gebaut. Hier verbrachten seinerzeit die Staatsoberhäupter der Sowjetunion ihren Urlaub: Stalin, Chruschtschow, Suslow. Boris Jelzin liebte vor allem den Tennisplatz. Botscharow Rutschej hat viele hochrangige Gäste gesehen: 2006 fand dort ein Treffen von Putin und Bush statt, später empfing Medwedjew die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
KrasnajaPoljana
Ein vom Präsidenten besonders geschätzter Ort ist Krasnaja Poljana, ein wunderschön gelegenes Gebirgsdorf am Oberlauf des Flusses Msymta. Putin, ein leidenschaftlicher alpiner Skiläufer, kennt sich dort sehr gut aus. Sobald im Winter genug Schnee gefallen ist, wird er zum Stammgast auf den Pisten.
Teehaus in Dagomys
In der Gebirgsregion Sotschi wachsen Kräuter, aus denen ein kräftiger und aromatischer Tee gewonnen wird. Wladimir Putin bewirtete seine ausländischen Gäste mit diesem Getränk in den Dagomyser Teehäusern. Sie liegen versteckt in den Hügeln zwischen den Dörfern Loo und Dagomys, etwa 15 Kilometer von Sotschi entfernt. Bei einer Tasse Tee kam hier der russische Präsident im Rahmen eines informellen Treffens mit dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen. George Bush, Dmitri Medwedjew und viele andere bekannte Politiker waren ebenfalls hier. Mitte der 70er-Jahre, zu Beginn der Bauarbeiten an den Teehäusern, plante man den Empfang ausländischer Delegationen eben an diesem Ort, der mit Tee, Bliny, Piroggen und Samowar ganz und gar russisch ist.
BahnhofvonSotschi
Foto: ITAR-TASS
Nicht nur einmal hielt der Präsident Beratungen in einem Zugabteil auf dem Weg nach Sotschi ab. Die nächste Station der Tour „Auf den Spuren des Präsidenten“ ist daher der Bahnhof von Sotschi, ein architektonisches Denkmal von föderaler Bedeutung. Der Bahnhof erhielt außerdem bereits die Auszeichnung „schönster Bahnhof Europas“. Das drei Etagen hohe Gebäude besteht aus drei Hallen, den Abschluss bildet ein 55 Meter hoher Turm, der die zentrale Stadtuhr mit einem Durchmesser von fünf Metern trägt. Jede Ziffer auf dem Ziffernblatt entspricht einem Zeichen des Tierkreises. Der Architekt des Bahnhofs soll Gerüchten zufolge Verbindungen zu einer Geheimgesellschaft gehabt haben, die im Auftrag der Regierung der UdSSR okkulten Wissenschaften nachging.
Wintertheater und Konzertsaal „Festival“
Foto: ITAR-TASS
Im Wintertheater findet jährlich das internationale Filmfestival Kinotawr statt. Im Konzertsaal „Festival“ besucht Putin Auftritte seiner russischen Lieblingsband Ljube und KWN-Wettbewerbe. Das ist eine TV-Show, in der Mannschaften, beispielsweise Universitätsteams, auf humorvolle Weise Fragen beantworten und in anderen Improvisationsduellen gegeneinander antreten. In Russland ist diese Sendung sehr beliebt, die Einschaltquoten sind schon seit über 50 Jahren extrem hoch.
OlympischeUniversität
Mit dem russischen Präsidenten verbindet sich auch die Eröffnung der Internationalen Olympischen Universität, die im Zentrum von Sotschi unweit des Hafens gebaut wurde. Wladimir Putin mauerte 2010 bei der Grundsteinlegung der Universität in feierlichem Rahmen gemeinsam mit dem damaligen IOC-Vorsitzenden Jaques Rogge eine Zeitkapsel ein. Im September 2013 besichtigte das russische Staatsoberhaupt bereits die komfortablen Hörsäle. Am Eröffnungstag betonte der Präsident während eines Treffens mit Dozenten und Studenten aus 14 Ländern, die Universität sei das wichtigste Element des humanitären Erbes von Olympia. Auf den Grundlagen des Wissens und der Erfahrungen aus der olympischen Tradition werden hier Sportmanager einer neuen Generation ausgebildet. Sie sollen den Menschen aus aller Welt die Werte einer gesunden Lebensweise nahe bringen.
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