Zehn Denkmäler in Sotschi

Denkmäler sind immer auch eine Visitenkarte der Stadt. Sie ziehen Touristen und Kameraobjektive an. Russland HEUTE stellt die zehn wichtigsten Denkmäler der Olympiahauptstadt vor, die einen Ausflug und ein Foto wert sind.

1. Für Jung und Alt: die Lenin-Denkmäler


Foto: Lori / Legion Media

Der Klassiker unter den Sehenswürdigkeiten einer jeden russischen Stadt ist das Denkmal für den „Führer des Weltproletariats" Wladimir Lenin. In Sotschi steht es genau im Zentrum der Stadt, auf dem Platz der Künste neben dem Kunstmuseum.

Die Skulptur wurde 1957 anlässlich des 40. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in dem Kurort eingeweiht. Zu sowjetischen Zeiten versammelten sich hier regelmäßig Pioniere und Veteranen, um dem revolutionären Staatsmann ihre Ehre zu erweisen. Heute suchen Vertreter der kommunistischen Partei diesen Ort nur zu besonders feierlichen Anlässen auf. Der Platz ist mittlerweile zum beliebten Treffpunkt für Teenager, ältere Paare, Mütter mit Kindern und Kurgäste geworden. Bis heute zählen manche Kunsthistoriker dieses Lenindenkmal zu den wertvollsten historischen Skulpturen von Sotschi.

Ein weiteres Denkmal für Wladimir Iljitsch kam 1980 in die Stadt, anlässlich des 110. Geburtstages des Revolutionärs. Ein Foto der roten Stele mit Mosaikporträt des Kommunistenführers aus Sotschi ist zu einer sehr beliebten Erinnerung bei Touristen geworden.

 
2. Für Ärzte: das Heldentaten-Denkmal

Foto: Lori / Legion Media

Ebenfalls im Zentrum, noch näher am Riviera-Park gelegen, befindet sich der Denkmalkomplex „Heldentat im Namen des Lebens".
Das Denkmal ist eine Komposition aus einem 20 Meter hohen Bogen und drei Figuren auf dem Sockel. Der Bogen selbst symbolisiert den Weg zum

Leben, die menschlichen Figuren stellen einen zu Stein gewordenen Moment in einem Krankenhaus von Sotschi während des Großen Vaterländischen Krieges dar: ein Chirurg, ein verwundeter Soldat und eine ihn stützende Krankenschwester. Das Objekt ist den medizinischen Helfern gewidmet, die ihren Dienst während des Krieges leisteten.

In den Kriegsjahren verwandelte sich der Kurort in das größte Lazarett der Sowjetunion. In allen Krankenhäusern und Sanatorien wurden verletzte Soldaten behandelt. Innerhalb der vier Kriegsjahre brachten die Ärzte dieser Stadt über eine halbe Million Soldaten wieder auf die Beine. Für deren Rettung spendeten sie etwa 20 000 Liter eigenes Blut.

 
3. Für Wallfahrer: das Erzengel-Michael-Denkmal

Foto: Lori / Legion Media

 Das wohl symbolträchtigste Denkmal von Sotschi ist dem Erzengel Michael gewidmet, dem Schutzherrn der Stadt.

Die Skulpturenkomposition erhebt sich ganze 32 Meter über die Stadt. Ihr Ort wurde nicht zufällig gewählt: Hier sind russische Soldaten beigesetzt, die während der Verteidigung des Forts Alexandrija, des heutigen Sotschi, ums Leben kamen.

Der Erzengel Michael gilt auch als Sieger über böse Geister, die Quellen aller Krankheiten. Das verbindet diese Figur unmittelbar mit dem Kurort. Die Hauptkathedrale der Stadt, zugleich die erste orthodoxe Kirche an der Schwarzmeerküste, ist ebenfalls diesem Heiligen gewidmet.


4. Für Verliebte: das Ehe-Denkmal

Foto: Lori / Legion Media

Der Erzengel Michael ist nicht der einzige Heilige, dem in Sotschi ein Denkmal gewidmet ist. Vor vier Jahren wurde auf dem Platz vor dem Ehepalast von Sotschi eine Skulpturengruppe für Fürst Pjotr und Fürstin Fewronija Muromski installiert, dem Schutzherrn und der Schutzherrin der Liebe, der Familie und der Treue.

Die Bronzefiguren sind in Mönchskleidung unter Bäumen dargestellt, deren Kronen von einer Taubenschar bewohnt sind. In Sotschi ist es Tradition, vor diesem Denkmal um die Hand der Geliebten zu bitten und sich auf der Hochzeit neben den Heiligen fotografieren zu lassen – ein Ritual, mit dem um Segen für eine glückliche Ehe gebeten wird.

 

5. Für Märchenfans: das Pferde-Denkmal


 Foto: Lori / Legion Media

 Sotschi beherbergt auch ausgefallene Denkmäler, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Jeder Russe kennt die Figur des Märchenanfangs vom „Pferd im Mantel". Das Denkmal für den Helden des Volksepos findet man unweit des Wintertheaters.

In seinem teuren englischen Mantel sitzt das Pferd majestätisch in einem Sessel bei einem Glas Wein und zieht genüsslich an einer Pfeife. In seinem großen Pferdegesicht steht ein breites Grinsen. Was die Skulptur interessant macht: Das Kunstwerk wurde aus gewöhnlichen dicken Metallrohren gefertigt. Dieses Material ist ein Markenzeichen des Bildhauers Akop Chalafjan.


6. Für Filmliebhaber: das Denkmal für „Brillantenarm"


Foto: Lori / Legion Media

Es gibt in Sotschi ein Denkmal für sowjetische Kinohelden. Den Film „Brillantenarm" lieben die Russen nicht weniger als die Poesie von Alexander Puschkin. Das Denkmal für die Helden dieser populären Komödie der Sowjetzeit steht am Hafen von Sotschi – dort, wo einige Filmpassagen gedreht wurden.

Die Skulpturenkomposition stellt die Verabschiedung des Helden dar, der zu einer Kreuzfahrt ins Ausland aufbricht. Die Familie Gorbunkow – Mann, Frau und zwei Kinder – sitzen auf Koffern und blicken zum Horizont auf das Meer hinaus. Zwei weitere Figuren, Schmuggler, sind in der Nähe angeordnet, ebenfalls mit Koffern. Das Denkmal wiegt insgesamt 1,5 Tonnen. Die Skulpturen mussten einzeln an den Ort der Installation transportiert werden.


7. Für Urlauber: das Touristen-Denkmal


Foto: Lori / Legion Media

Wie könnte der bekannteste Kurort Russlands ohne Touristen-Denkmal auskommen? Wie ein wahrer sowjetischer Urlauber trägt auch die Bronzefigur ein T-Shirt, Shorts, Badeschlappen und Schirmmütze, auf seiner Nase sitzt eine Sonnenbrille, vor der Brust baumelt ein Fotoapparat und am Gürtel hängt ein dicker Geldbeutel.


8. Für erfüllte Wünsche: das Ohr-Denkmal


Foto: Lori / Legion Media

Vielleicht wollen Sie auch einen Blick auf das gigantische Ohr, das Wünsche in Erfüllung gehen lässt, werfen? Sie finden es im Stadtzentrum – ein riesiges, blau-orangefarbenes Ohr mit Bronzeabdruck eines Handtellers. Einer Stadtlegende nach wird Ihr Wunsch, den Sie in das Ohr flüstern, während Sie Ihre Hand in den Abdruck legen, auf jeden Fall in Erfüllung gehen.

 

9. Für reichen Kindersegen: das Uhu-Denkmal

 

Foto: Lori / Legion Media

Ein sehr berühmter Ort von Sotschi, ein Wahrzeichen der Stadt, ist der Platz der Künste. Er bildet eine regelrechte Bühne für verschiedenste Skulpturengruppen – kleiner und großer, aus Beton oder Metall. Eine von ihnen besteht aus einem Uhu in Gesellschaft von drei kleinen Jungvögeln auf einer Bank. Erraten Sie, wem sie gewidmet ist? Sie tippen auf Wildvögel? Weit gefehlt, gewürdigt werden Drillings-Väter!

Die Künstler wählten den Uhu, weil dieser Vogel in die Rote Liste der bedrohten Arten aufgenommen wurde und sein Nachwuchs nur sehr selten drei Jungtiere zählt – ähnlich wie beim Menschen. Als das Denkmal im Jahr 2010 errichtet wurde, gab es in Sotschi lediglich fünf Drillings-Väter. Ihre Namen sind in Gold in eine Rolle an der Bank eingemeißelt. Seit der Uhu-Papa in Sotschi einen Platz gefunden hat, gibt es hier ein weiteres Ritual: Familien bitten den geflügelten Vater um gesunden Nachwuchs.


10. Für Sagen und Legenden: das Goldene-Vlies-Denkmal


 Foto: Lori / Legion Media

 Zu den herausragenden Denkmälern auf dem Platz der Künste zählt das Goldene Vlies, das Symbol aus dem griechischen Mythos über das von

einem Drachen bewachte goldene Fell eines Widders an den Küsten des heutigen Georgiens. Das Vlies raubten die Argonauten unter Führung Jasons und brachten es nach Griechenland.

Der Erschaffer der Skulptur, der Direktor des Kunstmuseums von Sotschi Pjotr Chrisanow, setzte in dem Kunstwerk die Idee der historischen Einheit von Griechenland und Sotschi um. Er ging davon aus, dass dem Mythos eine tatsächlich stattgefundene Reise von Seefahrern entlang der Schwarzmeerküste zugrunde liege. Das Fell ist mit einer Goldschicht überzogen und wird daher rund um die Uhr mit einer Videokamera überwacht.

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