Neun Tipps für eine Russlandreise

Wenn Sie keine unangenehmen Zwischenfälle auf Ihrer Reise in Russland riskieren wollen, dann sollten Sie ihren Pass immer bei sich haben. Foto: Shutterstock/Legion-Media

Wenn Sie keine unangenehmen Zwischenfälle auf Ihrer Reise in Russland riskieren wollen, dann sollten Sie ihren Pass immer bei sich haben. Foto: Shutterstock/Legion-Media

Russlandreisen sind in den vergangenen Jahren einfacher geworden. Dennoch gibt es einige Hürden, die vielen Russen nicht bewusst sind. RBTH hat einige Tipps zusammengestellt, die für Kurztrips und längere Reisen gleichermaßen nützlich sind.

1. Immer den Ausweis dabei haben.

Seinen Pass sollte man immer dabei haben. Üblicherweise muss man ihn beim Kauf von SIM-Karten, beim Betreten eines Geschäftszentrums oder der Universität und selbst beim Umtausch eines Artikels in einem Kaufhaus vorlegen. Russen tragen ihren Pass immer bei sich. Wenn Sie keine unangenehmen Zwischenfälle auf Ihrer Reise riskieren wollen, dann sollten Sie das ebenfalls tun – zumindest eine Kopie Ihres Ausweises sollte Ihr ständiger Begleiter sein.

 

2. Dokumente sind heilig.

Wenn Sie ein Ticket für einen Russen kaufen wollen, achten Sie unbedingt auf den richtigen Pass – Russen besitzen zwei: einen Inlands- und einen Auslandspass – und die richtige Schreibweise. Ein fehlender oder falscher Buchstabe kann bedeuten, dass jemand seinen Flug nicht antreten kann. Kürzen Sie nie einen Namen ab – schreiben Sie zum Beispiel niemals „Sascha“ statt „Alexander“ auf ein Dokument.

 

3. Telefonieren ist teuer.

Einige Ausländer sind überrascht über die hohen Roaminggebühren bei Telefonverbindungen zwischen russischen Städten. Überprüfen Sie Ihren Tarif und wählen Sie eventuell einen speziellen, um die Gebühren auf Ihrer Reise zu minimieren.

 

4. Denken Sie in Filialen, nicht in Ketten.

Eine Geschäftskette ist nicht immer eine Kette, wie man sie aus anderen Ländern kennt. Ein Geschäft kann die gleichen Produkte verkaufen und ähnliche Dienste anbieten wie ein anderes mit dem gleichen Namen. Das lässt aber noch nicht darauf schließen, dass die Geschäfte miteinander verbunden sind. Wollen Sie zum Beispiel eine Bonuskarte kaufen, stellen Sie sicher, dass sie die Standorte abdeckt, die Sie brauchen. Gehen Sie nicht davon aus, dass sie überall einsetzbar ist. Haben Banken einen russischen Mehrheitseigentümer, wird ein Kunde für die Benutzung eines Bankautomaten beispielsweise der Citibank zur Kasse gebeten, selbst wenn er zu Hause ein Konto bei dieser Bank hat.

Wie ein Niederländer gegenüber RBTH erzählte, bestellte er bei einer Bank eine neue Bankkarte nach Moskau, nachdem er aus Sankt Petersburg

dorthin gezogen war – doch die Bank verweigerte das. Stattdessen forderte sie den Kunden auf, nach Sankt Petersburg zu fahren, um dort seine neue Karte entgegenzunehmen. Erst als er sein Anliegen mit Nachdruck vertrat, willigte die Bank ein. Der Kunde dachte, es mache keinen Unterschied, ob man Dienste bei der Citibank in der einen oder in der anderen Stadt nachfrage. Russen dagegen sind es gewohnt, Kunde einer bestimmten Filiale zu sein, und würden gar nicht erst auf diese Idee kommen.

 

5. Eröffnen Sie ein Bankkonto nicht irgendwo.

Die Einrichtung eines Bankkontos kann für Ausländer ein kompliziertes Vorhaben darstellen. Manchmal haben verschiedene Bankfilialen unterschiedliche Regelungen. Die Citibank (für US-Bürger) und die Raiffeisenbank (für Europäer) gelten als kundenfreundlichste Bankhäuser.

 

6. Geld abheben ist nur begrenzt möglich.

Einige Ausländer (vor allem Amerikaner) haben Probleme mit ihren ausländischen Bankkarten, weil die meisten Bankautomaten in Russland sie nur mit einem PIN-Code akzeptieren. Beschaffen Sie sich daher einen PIN-Code im Voraus, falls Sie keinen für Ihre Kreditkarte haben. Einige ausländische Banken lehnen außerdem Online-Einkäufe auf bestimmten russischen Webseiten ab. Stellen Sie sich daher darauf ein, Ihre Einkäufe nicht virtuell abzuwickeln, oder rufen Sie bei Ihrer Bank an und bitten darum, den Einkauf zu bestätigen. Ausländische Karteninhaber dürfen außerdem nur kleinere Beträge aus einem Bankautomaten ziehen, üblicherweise 7 500 Rubel (132 Euro). Russen können oft das Zehnfache abheben.

 

7. Lassen Sie sich registrieren.

Ausländer müssen ihre Visa innerhalb von sieben Werktagen nach der Einreise in Russland registrieren lassen, ausgenommen Feiertage und Wochenenden. Andernfalls riskieren sie Geldbußen oder eine Ausweisung. Beachten Sie, dass dieses Gesetz 2011 geändert wurde (von ursprünglich 72 Stunden).

Es gibt jedoch Mehrdeutigkeiten. Die Bestimmung kann ihrem Wortlaut zufolge auch so ausgelegt werden, dass ein Reisender, der keine sieben Werktage am Stück in einer Stadt zubringt, sich überhaupt nicht melden

muss. Es empfiehlt sich dennoch, sich so schnell wie möglich nach der Einreise registrieren zu lassen und auch danach in jeder einzelnen der besuchten Städte.

Von Hotels wird diese Anmeldung automatisch übernommen. Wohnen Sie in einer privaten Unterkunft, ist der Eigentümer der Wohnung verpflichtet, zur Polizei oder zu einem Postamt zu gehen, um Sie zu melden. Besitzen Sie ein Geschäftsvisum, sollten das Ihre Geschäftspartner oder Arbeitgeber übernehmen. Im Falle eines Touristenvisums ist das Reisebüro, das Ihre Einladung geschrieben hat, ansprechbar.

 

8. Prüfen Sie Ihr Hotel.

Obwohl theoretisch alle Hotels Ausländer registrieren sollten, machen das einige nicht. Vergewissern Sie sich bei Hotelbuchungen im Voraus telefonisch, ob die Registrierung von Ausländern dort vorgenommen wird, sofern das auf der Website des betreffenden Hotels nicht ausdrücklich vermerkt ist.

 

9. In Grenzregionen gelten besondere Regeln.

Für Ausländer, die Grenzregionen der Russischen Föderation bereisen, gelten andere Regeln als für Russen. In jedem Fall sollten Sie die konkreten

Vorschriften vorher klären, wenn Sie in Grenznähe reisen wollen, vor allem, wenn es sich um solche sensiblen Grenzen wie die nach Nordkorea handelt. Tragen Sie immer Ihren Pass und Ihre Registrierung bei sich.

Ein Amerikaner erzählte uns, ein Busunternehmer hätte ihm kein Ticket nach Finnland verkaufen wollen, weil es mit bestimmten ausländischen Fahrgästen zuvor an der Grenze Schwierigkeiten gegeben habe. Ähnliche Geschichten gibt es über ausländische Touristen, die aus dem russischen Fernen Osten nach China einreisen wollten. Überprüfen Sie die Situation vorher, wenn Sie mit einem privaten Busunternehmen die Grenze passieren wollen.

 

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