Jüdische Orte in Sankt Petersburg

Bekitzer/בקיצר
Die Geschichte des jüdischen Volkes in St. Petersburg war immer kompliziert. Wie sieht das heute aus?

Obwohl es keine offiziellen Daten gibt, wird die jüdische Bevölkerung der Stadt heute auf eine Zahl von 80.000 bis 200.000 geschätzt. Die Gemeinde wächst und entdeckt das jüdische Erbe der Stadt aktiv wieder. Wir haben eine Liste der interessantesten jüdischen Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg erstellt.

Die Große Choral-Synagoge

Im Jahr 1893 eröffnet, ist die mit wunderschönen Arabesken-Motiven verzierte Synagoge heute die zweitgrößte in Europa und die größte in Russland. Die prächtige Haupthalle bietet Platz für 1.200 Gläubige.

Die Synagoge befindet sich neben dem berühmten Mariinski-Theater, ist aber überraschenderweise für viele Touristen ein verstecktes Juwel. Hier finden Sie einen Geschenkeladen und das koschere Restaurant „Le Chaim“.

Adresse: Lermontowski Prospekt, 2

Jüdisches Gemeindezentrum

Das jüdische Gemeindezentrum befindet sich direkt im Stadtzentrum. Hier finden Vorträge, Gespräche und Ausstellungen statt. An diesem Ort kann man sich über das jüdische Leben informieren lassen, jüdische Zeitungen und Zeitschriften kaufen. 

Das Zentrum organisiert eigene Kultur- und Bildungsprogramme in Theatern, Konzerthallen und Galerien. Außerdem beherbergt es eine große Bibliothek, eine Sonntagsschule für Kinder und Jiddisch-Sprachkurse.

Adresse: Rubinstein-Straße, 3

Jüdischer Friedhof

Der jüdische Friedhof befindet sich im Südosten der Stadt und ist Teil des Preobraschtsсhenski-Friedhofs. Dieser wurde 1875 gegründet und dabei in verschiedene Gebiete für alle nicht-orthodoxen Gläubigen aufgeteilt, darunter Lutheraner, Katholiken und Muslime. Bis 1899 war hier jedoch kein einziger Muslim beigesetzt, da Grabgrundstücke bezahlt werden mussten, was der islamischen Tradition zuwiderläuft. Die lutherischen und katholischen Bereiche des Friedhofs wurden für die Beisetzung der ärmsten Mitglieder dieser Konfessionen genutzt.

Der jüdische Friedhof hingegen wurde von der örtlichen Gemeinde gut finanziert, daher haben mehrere berühmte Personen hier ihre letzte Ruhe gefunden.

Adresse: Prospekt Aleksandrowskoi Fermy, 66А 

Wawelberg Bankgebäude

Das Gebäude wurde von 1911 bis 1912 im Stil der italienischen Neorenaissance erbaut und erhielt im Volksmund den Namen „Der Dogenpalast“ aufgrund seiner besonderen Ähnlichkeit mit italienischen Palästen. In der ersten Etage befanden sich die Wohnräume des Leiters des Bankhauses, Michail Wawelberg, und seiner Familie, während in den unteren Etagen die Büros der Russischen Handelsbank untergebracht waren. Aus grauem Granit errichtet, wirkte das Gebäude wegen des ständig regnerischen Wetters und grauen Petersburg wie eine düstere Bastion. 

Adresse: Newski Prospekt, 7-9

Russisches Ethnographisches Museum

Eine jüdische Familie, 1909.

Eine einzigartige Ausstellung zur jüdischen Geschichte und Kultur in Russland umfasst über 2.500 Gegenstände, darunter Ritualzubehör, Kostüme, Haushaltsmöbel, Amulette, Textilien und dekorierte Holzkisten zur Aufbewahrung von Thora und Fotos.

Adresse: Inschenernaja Straße, 4/1 

JESOD

Das jüdische Gemeindezentrum JESOD bietet alles für jüdische Touristen an: Schabbat-Gottesdienste, Feste, Einblicke in das jüdische Leben in St. Petersburg und sogar englischsprachige Führungen durch das Gemeindezentrum. Die Touren sind kostenlos, müssen aber vorab per Telefon vereinbart werden. Gottesdienste am Schabbat finden hier jeden Freitag um 19:00 Uhr statt.

Adresse: Bolschaja Rasnotschinnaja Straße 25A

Denkmal „Formel der Trauer“ in Puschkin

Das Denkmal für die Juden in der Stadt Puschkin, ehemals Zarskoje Selo, ist Teil der Holocaust-Gedenkstätte Puschkin. Das Denkmal soll an diejenigen erinnern, die von den Nazis während der Belagerung von Leningrad im Zweiten Weltkrieg von 1943 bis 1944 gefangen genommen und getötet wurden.

Adresse: Puschkin, Moskowskaja Straße, 5

Bekitzer

Dieses Restaurant ist unter den Einheimischen und Touristen einer der beliebtesten Orte in der Stadt. Das Interieur und die Atmosphäre sind beeindruckend, preiswerte Gerichte mit großzügigen Portionen, eine gute Auswahl an Weinen und köstlichen Cocktails ziehen immer viele Gäste an. 

Adresse: Rubinstein-Straße, 40/11

>>> Judentum in Russland: Wie sieht das heutige Leben aus?

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