10 Fakten über den Gorki-Park, den beliebtesten Ort Moskaus

Legion Media
Ein idealer Ort zum Spazierengehen und Sporttreiben, der sowohl wochentags als auch am Wochenende außerordentlich gut besucht ist, ein Ort voller Cafés, Restaurants, Museen und junger, lebensfroher Moskauer.

  1. Er erstreckt sich über fast 220 Hektar am Ufer der Moskwa

„Zentraler Maxim-Gorki-Park für Kultur und Erholung“ ist der offizielle Name dieses öffentlichen Platzes, der im Volksmund einfach „Gorki-Park“ genannt wird.

Sommercafé im Gorki-Park. Ende der 1930er Jahre

Er befindet sich im Südwesten des Zentrums der Hauptstadt und erstreckt sich entlang der Moskwa.

Der moderne Gorki-Park umfasst eine Fläche von fast 220 Hektar, zu der auch große Grünanlagen - der Garten „Neskutschnyj-Sad“ und die Sperlingsberge (Worobjowy Gory) - sowie der Kunstpark Museon gehören.

  1. Seine Geschichte begann vor der Revolution

Der Ursprung des Gorki-Parks liegt im Neskutschnyj-Sad. Im 18. Jahrhundert befanden sich hier, am rechten Ufer der Moskwa, die Landgüter der russischen Adelsfamilien Golizyn, Orlow und Trubezkoi.

Alexandrinskaja (heute Puschkinskaja) Damm und Krymskij-Brücke, 1912-1914

Das Anwesen der letzteren trug den Namen „Neskutschnoje“ (de: kurzweilig). Hier wurden üppige Gärten angelegt, in denen sich der Adel der Hauptstadt gerne aufhielt und für den verschiedene Vergnügungen organisiert wurden.

Golitsyn-Rotonda aus dem 19. Jahrhundert, 1910er Jahre

Nach und nach wurden diese Güter von Nikolaus I. gekauft. In den 1820-30er Jahren schließlich entstanden hier der Neskutschnyj-Sad und ein Sommertheater.

  1. Er war ein „Vorzeigeobjekt“ der Sowjetmacht

Nach der Revolution wurde der Neskutschnyj-Sad verstaatlicht und für das allgemeine Volk geöffnet.

Der Gorki-Park im Jahr 1930 mit den Augen eines amerikanischen Fotografen

Im Jahr 1923 fand hier die erste große Ausstellung für Landwirtschaft und handwerklich-industrielle Erzeugnisse statt, lange bevor dafür ein eigener Park angelegt wurde, der heute als „WDNCh“ bekannt ist.

Der Pavillon „Maschinen und Werkzeuge“ der Landwirtschafts- und Handwerksausstellung, 1923

Der für diese Ausstellung errichtete Pavillon „Maschinen und Werkzeuge“, ein konstruktivistisches Gebäude in Form eines Sechsecks, ist bis heute erhalten geblieben. Heute wird er vom Museum für moderne Kunst „Garage“ rekonstruiert (mehr dazu weiter unten).

Projekt des Museums „Garage“

Die Planung des künftigen Parks wurde von dem Avantgarde-Architekten Konstantin Melnikow geleitet, während andere prominente Pionierarchitekten - El Lissitzky, Alexei Schtschussew und Alexander Wlassow - am Bau beteiligt waren.

Weihnachtsbaum vor dem Haupteingang

Der berühmte Bogen des Haupteingangs wurde in den 1950er Jahren von Georgi Schtschuko entworfen.

  1. Er war nicht nur für Erholung, sondern auch für Kultur konzipiert

Am 12. August 1928 wurde hier einer der ersten sowjetischen Kultur- und Erholungsparks eröffnet.

Mit Cafés, Tanz- und Gymnastikplätzen und Hängematten waren alle Voraussetzungen für die Erholung der Werktätigen erfüllt.

Eröffnung des „Zentralen Parks für Kultur und Freizeit“ in Moskau, 1928

Diese hinaus sollten sie sich in ihrer Freizeit jedoch auch kulturell bilden. Die Proletarier tauschten sich hier über die neuesten Nachrichten aus und veranstalteten Aufführungen von „Agitbrigaden“.

Im Jahr 1934 wurde ein Grünes Freilichttheater für 20 Tausend Menschen eröffnet, in dem Musik-, Theater- und Zirkusvorstellungen stattfanden.

  1. Er trägt den Namen des wichtigsten sowjetischen Schriftstellers

1932 wurde der Park nach dem bedeutendsten sowjetischen Schriftsteller Maxim Gorki benannt - und das noch zu seinen Lebzeiten.

Die Hauptallee des Gorki-Parks, 1935

Der noch lebende Schriftsteller war wenig begeistert von der Initiative, seine Heimatstadt Nischnij Nowgorod in „Gorki“ umzubenennen.

Golizyn-Rotonda und Andrejewskij-Brücke

In jenen Jahren schufen die sowjetischen Behörden einen ganzen Kult um den Namen Gorki. Auch in anderen Städten der UdSSR wurden Straßen, Parks und Plätze nach ihm benannt.

  1. Hier wurde der erste Fallschirmturm betrieben

In den 1930er Jahren erlebte der Fallschirmsport in der UdSSR einen wahren Boom, und im Gorki-Park entstand eine einzigartige Konstruktion - ein Fallschirmturm. Er war eine sehr beliebte Attraktion.

Fallschirmturm im Gorki-Park, 1955

Von diesem Turm konnte jeder mit einem Fallschirm abspringen oder auf einer speziellen Matte einen Spiralturm hinunterrutschen.

Park im Jahr 1931

In den 1950er Jahren wurde er wegen Verletzungsgefahren abgebaut. Davor aber entstanden ähnliche Konstruktionen in der gesamten UdSSR und anderen Ländern.

  1. In den 1990er Jahren wurde hier ein Vergnügungspark eröffnet

Die erste Generation von Kindern, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geboren wurde, assoziierte den Gorki-Park mit Zuckerwatte, Krapfen und - am wichtigsten - mit Fahrgeschäften.

Park im Jahr 1989

Zu Sowjetzeiten gab es hier auch einfache Karussells, aber von den 1990er bis zu den frühen 2010er Jahren versammelten sich im Park Dutzende von Fahrgeschäften und ließen praktisch eine Art eigenes „Disneyland“ entstehen.

Achterbahn, Horrorkabinett, „Niagara“- Wasserrutsche, fliegende Autos, Trampoline, Gruseltürme mit rotierenden Kabinen, Bungee über einem Teich und vieles mehr. Im Gorki-Park gab es zwei Riesenräder - ein kleineres und ein größeres.

  1. Rekonstruiert in den 2010er Jahren

Anfang der Nullerjahre waren die meisten Fahrgeschäfte entfernt worden, die sowjetischen Pavillons baufällig.

Der Park bot einen eher traurigen Anblick. Im Mai 2011 begann eine groß angelegte Rekonstruktion, in deren Verlauf der Park zu einem der angesagtesten und modernsten Orte der Hauptstadt wurde.

Bis 2014 befand sich im Gorki-Park ein Modell des Buran-Raumschiffs.

Er bot Raum für Landschaftsgestaltung, Fahrradwege, Sportplätze, neue Cafés, die ersten Co-Working-Spaces. Hier entstand eines der ersten kostenlosen öffentlichen Wifi-Netze.

  1. Moskaus wichtigste Eislaufbahn

Schon zu Sowjetzeiten wurden die Wege des Parks im Winter zum Schlittschuhlaufen mit Eis bedeckt. Doch 2011 bekam der Park die zu diesem Zeitpunkt größte Kunsteisbahn in Europa.

Schlittschuhbahn im Gorki-Park. Ende der 1930er Jahre

Zum ersten Mal war es möglich, Schlittschuh zu laufen, ohne auf Minusgrade zu warten, und die Saison dauerte bis Mitte März.

Die Fläche aller Bahnen und Eisflächen betrug 15 Tausend Quadratmeter. Musik, Zelte mit Tee und Glühwein, warme Umkleideräume und ein Schlittschuhverleih machten die Eislaufbahn zu einem komfortablen Treffpunkt.

  1. Museum „Garage“ für zeitgenössische Kunst

Im Jahr 2012 wurde eine der modernsten und bedeutendsten Kultureinrichtungen Russlands im Gorki-Park eröffnet: das 2008 von Darja Schukowa und Roman Abramowitsch gegründete „Garage Museum of Contemporary Art“. Mit seinem umfangreichen Ausstellungs- und Vortragsprogramm ist es ein wichtiges Kulturzentrum im Herzen von Moskau und bietet den Besuchern des Parks vielfältige Kulturangebote.

Das Museum befindet sich im Gebäude des 1968 gebauten ehemaligen Wremena-Goda-Restaurants. Es wurde von dem berühmten niederländischen Architekten Rem Koolhaas und seinem Büro OMA für das „Garage-Museum“ rekonstruiert.

Sowjetische Mosaike im Inneren des Garage-Museums

Im Wesentlichen verwandelte er das zerstörte sowjetische Gebäude in ein modernes Museum, wobei dem Erhalt von Gestaltungselementen aus der Sowjetzeit große Aufmerksamkeit schenkte und sie kunstvoll in das neue Design integrierte. Ein spektakuläres architektonisches Detail des neuen Museums ist ein altes sowjetisches Mosaik im Foyer.

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