Aber bitte mit (saurer) Sahne! Fünf Gründe, warum Russen alles mit Smjetana essen

Legion Media
Für Ausländer, die Russland gut kennenlernen, sind mindestens drei Dinge selbstverständlich: Schnee, Gastfreundschaft und… Sauerrahm.

In Russland kommt er einfach auf oder in jede Mahlzeit – genauso wie Dill: der Sauerrahm – russisch „Smjetana“. Ob in die Suppe oder zum Pfannkuchen, ohne Smjetana geht gar nichts. Russia Beyond hat mit russischen Verfechtern der Smjetana-Zugabe gesprochen. Dies sind die fünf wichtigsten Gründe, warum man immer Sauerrahm zum Essen reichen sollte:

1 Einfach und lecker

Niemand weiß genau, wie lange es in Russland Sauerrahm schon gibt, aber lange kann es nicht gedauert haben herauszufinden, wie man fermentierte Milch mit Joghurt mischt. Zumindest wissen wir, dass schon der Autor Nikolaj Gogol die Beilage regelmäßig verspottete: Die Hälfte seiner bekannten Rezepte verwendete Smetana als Hauptbestandteil.

Als Gericht, das tief in der Geschichte des Landes verwurzelt ist, ist es für die Russen praktisch selbstverständlich, sagt die 42-jährige Ksenia, die heute in Irland lebt: „Für mich ist schon saure Sahne fast zu einer Gewohnheit.“

Ksenias hausgemachte Smjetana ist eine Erinnerung an ihr Zuhause und eine Reaktion darauf, wie schlecht sie es in ihrer Wahlheimat findet: "Es ist nur Milch oder Sahne mit Joghurt gemischt. Wie können Menschen das in anderen Ländern so falsch machen? Jede Nacht, bevor ich ins Bett gehe, lasse ich es einfach in einem Glas stehen, und am Morgen ist es fertig. Das ist alles – und es ist viel besser als alles, was ich hier in Geschäften gefunden habe."

2 Magisch und gesund

Sauerrahm ist mehr als nur ein Gewürz in Russland - er ist ein Lebensretter. Russen glauben, dass er sogar als Sonnencreme-Ersatz funktioniert, weil er vitaminreich und befeuchtend ist.

"Sauerrahm ist ein Wundermittel - darum ist es besser als alle anderen Milchprodukte", sagt Daniel aus Moskau. "Er beschleunigt den Heilungsprozess bei sonnenverbrannter Haut mit der gleichen Wirksamkeit wie Aloe Vera. Klingt verrückt, aber glaubt mir."

"Die neunziger Jahre in Russland waren für mich und meine Familie magere Jahre", sagt Ksenia. "Ein Gericht mit saurer Sahne oder Mayonnaise zu ergänzen, war die billigste Art, eine Mahlzeit daraus zu machen. Es maskiert unterdurchschnittliche Gerichte und behält den Geschmack."

3 Russen hassen Gewürze

Als ein kaltes Land, das während des größten Teils seiner Geschichte von Bauern bevölkert war, hatte der größte Teil von Russland nie wirklich die Mittel, Gewürze mit antimikrobiellenEigenschaften zu importieren.

"Mit Ausnahme der Tex-Mex-Küche legt niemand wirklich saure Sahne auf scharfes Essen. Das geht nicht. Es geht viel besser mit Knoblauch und Zwiebeln, an denen die russische Küche reich ist", erklärt German, ein 24-jähriger Feinschmecker aus Moskau.

Für den 23-jährigen Sauerrahmbegeisterten Dmitrij, ebenfalls aus Moskau, ist das Gewürz eigentlich ein letzter Ausweg in verzweifelten Situationen: "Ich koche gern zu Hause ausländische Gerichte, teilweise scharf. Aus diesem Grund brauche ich jederzeit mein Notfallglas Sauerrahm im Kühlschrank, um das Essen zu retten, wenn es mir zu viel wird."

4 Herzhaft und sahnig

"Sauerrahm ist eines der sättigendsten Lebensmittel, die ich kenne", erklärt Swjeta aus Sotschi. "Es passt perfekt zur Vorstellung von 'Russischer Gastfreundschaft', da Sie es Ihren Gästen geben können, um sicherzustellen, dass sie nicht hungrig nach Hause gehen."

Die Statistik scheint dies bestätigen: Die durchschnittliche Portion von 100 g Sauerrahm enthält etwa 20 g Fett und ist damit der ideale Magen-Darm-Handschuh, um Russen im eisigen Winter warm zu halten. Wenn es um die Substanz geht, kann das nur eine Alternative besser: Mayonnaise.

"Natürlich brauchen wir Russen in unserem Alltag Mayonnaise", sagt die 25-jährige Nadia aus Moskau. "Aber es ist viel zu ungesund, also ist Sauerrahm eine gute Alternative."

5 Vielseitig einsetzbar

Sie können Smjetana zum Frühstück haben:

Oder zum Snack zwischendurch:

Oder zum Mittagstisch:

Zum Abendbrot:

Zu Pelmeni:

>>> Drei Charakteristika, die die russische Küche auszeichnen

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