Sowjetbrause: Welche Alternativen gab es in der UdSSR zu Pepsi und Coca Cola? (FOTOS)

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Sowjetische Limonaden und alkoholfreie Getränke wurden aus Heilkräutern und natürlichem Saft hergestellt. Wie haben Baikal und Tarchuna geschmeckt?

Pepsi oder Fanta gab es zu Sowjetzeiten nicht in den Geschäften zu kaufen. Aber mit über 500 verschiedenen Arten von süßen kohlensäurehaltigen Getränken, die im eigenen Land produziert wurden, gab es genügend Alternativen. Viele dieser Getränke basierten auf Kräutern und hatten nur eine kurze Haltbarkeit. 

  1. Baikal

Das Baikal-Erfrischungsgetränk war als Alternative zu Pepsi gedacht, aber abgesehen von der Farbe hatten die beiden nichts gemeinsam. Baikal wurde 1973 in Moskau entwickelt und aus Johanniskraut, Süßholzwurzel und Tannennadelöl hergestellt. Sein Geschmack war absolut einzigartig! Es gab jedoch nicht genug Johanniskraut für eine industrielle Herstellung des Getränks, so dass schwarzer Tee und später eine Kombination aus Weißdorn- und Ebereschenextrakten als Ersatz verwendet wurden. Glücklicherweise hatten diese Änderungen keinen Einfluss auf den Geschmack.

  1. Krem-Soda 

Was würde passieren, wenn Sie Soda und Eis mischen würden? Genau, daraus wird Krem-Soda, zu Deutsch „Sahne-Brause“. Das Rezept für dieses Erfrischungsgetränk stammt ursprünglich aus den USA. Es war eine Mischung aus geschlagenen Eiern und Gewürzen. Die sowjetische Version bestand aus Vanille und Cumarin und schmeckte daher wie kohlensäurehaltiges Eis.

  1. Kolokoltschik 

Dieses klare Erfrischungsgetränk wurde aus Glockenblumenextrakt hergestellt - einer Pflanze, die in Russland traditionell für Honiggetränke verwendet wurde. Die blauen Blüten der Pflanze sehen aus wie Glocken, daher der Name. Kolokoltschik ähnelt im Geschmack Sprite, schmeckt jedoch etwas feiner. In den Sowjetrepubliken wurde der Name, der zu Deutsch „Glockenblume“ bedeutet, in die jeweilige Landessprache übersetzt. 

  1. Duchess

Das Rezept dieses Getränks wurde bereits in den 1930er Jahren entwickelt und ist damit eines der ersten kohlensäurehaltigen Getränke in der UdSSR. Duchess ist eine süße und würzige Birnensorte. Das sprudelige Getränk aus Zitronenlimonade und Birne könnte durchaus ein Dessert ersetzen. 

  1. Buratino

Hergestellt aus Zitronenlimonade und Orangensaft-Extrakt, war dies eines der beliebtesten Erfrischungsgetränke sowjetischer Kinder! Es wurden nur natürliche Zutaten verwendet. Daher war eine Flasche Buratino schon nach einer Woche verdorben. 

  1. Tarchuna 

Das Rezept für dieses grün gefärbte Erfrischungsgetränk auf der Basis von Tarchun - einer im Kaukasus wachsenden Estragon-Sorte – war eine Kreation des Apothekers Mitrofan Lagidze aus Tiflis im Jahr 1887. Seine Erfindung brachte ihm Medaillen auf internationalen Ausstellungen ein und er wurde zum Lieferanten des russischen kaiserlichen Hofes ernannt. Während der Sowjetzeit wurde er 1927 Direktor von Lagidze Waters, einer Fabrik in Tiflis, in der kohlensäurehaltige Getränke hergestellt wurden. Die Massenproduktion von Tarchuna begann erst 1981 und das Getränk ist bis heute sehr beliebt.

  1. Sitro

Dies ist eine klassische Limonade, die auf Aufgüssen von Orange, Mandarine und Zitrone sowie Vanille basiert. Der Name stammt vom französischen Wort für „Zitrone“. Der Legende nach wurde das Getränk in Russland nach dem Vaterländischen Krieg von 1812 bekannt. Russische Offiziere hatten es in Paris kennengelernt und brachten es nach Hause. In den 1960er Jahren war es besonders angesagt, ein Glas an der Bar des Bolschoi-Theaters zu nehmen. Dort, so hieß es, wurde „authentisches“ Sitro serviert.

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