„Katjuscha“ erhält WorldTour-Lizenz

Das russische Radteam "Katjuscha" darf wieder bei den wichtigsten Etappenrennen wie Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta antreten. Foto: ITAR-TASS

Das russische Radteam "Katjuscha" darf wieder bei den wichtigsten Etappenrennen wie Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta antreten. Foto: ITAR-TASS

Der Internationale Sportgerichtshof CAS verkündet sein Urteil in der Causa „Katjuscha“: Das russische Radteam, das gegen die Entscheidung des Radsport-Weltverbands UCI geklagt hatte, darf wieder bei den Etappenrennen Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta antreten.

Das russische Profi-Radsport-Team „Katjuscha" hat den vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelten Prozess gegen den Radsport-Weltverband UCI gewonnen. Laut einer Mitteilung des Sportgerichtshofs vom 15.Februar sei das Kollegium zu dem Entschluss gekommen, dass der Radsport-Weltverband dem russischen Rennstall die WorldTour-Lizenz zu Unrecht entzogen habe.

Der Gerichtshof ordnete an, dass dem Team die beantragte Lizenz für die Rad-Saison 2013 bis 2015 unverzüglich ausgestellt werden solle. Folglich ist dem russischen Radrennstall auch der Zutritt zu den dieser Lizenz entsprechenden Etappenrennen zu gewähren. Für das Team bedeutet dies die Starterlaubnis bei den wichtigsten Etappenrennen der Saison wie der Tour de France, dem Giro d'Italia und der Vuelta.

Die Entscheidung des UCI, dem russischen Radsport-Team die Lizenz für die WorldTour zu entziehen, beruhte auf mehreren Gründen. Darunter ist unter anderem der Fakt, dass Sportler und Mitarbeiter des Teams früher in Dopingskandale verwickelt waren. So wurde beispielsweise im Dezember 2012 der Rennfahrer Denis Galimsjanow für zwei Jahre gesperrt.

Außerdem war der Radsport-Weltverband nicht begeistert, dass das Team „Katjuscha" - seiner Meinung nach - zu viel dafür tat, den Radrennsport in den Medien zu popularisieren. Schlussendlich kam es dazu, dass „Katjuscha" die Saison nur mit der Pro-Continental-Lizenz beginnen durfte, die für den Start bei den wichtigsten Etappenrennen nicht ausreicht.

 

Gemischte Reaktionen nach dem Urteil

Die Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofs wurde im Team mit viel Enthusiasmus aufgenommen. So kommentierte etwa Igor Makarow, Präsident des Russischen Radsportverbands und Vorsitzender des Konzerns ITERA-Group, Gründerfirma und Hauptsponsor des Teams ‚Katjuscha', die Entscheidung wie folgt: „Das Urteil des Gerichtshofes ist absolut objektiv und begründet – ein weiterer Beleg für die Unparteilichkeit des obersten Rechtsorgans der Sportwelt. In dieser für ‚Katjuscha' nicht einfachen Zeit bekam das Team Unterstützung aus der ganzen Welt, sowohl vonseiten vieler Sportfunktionäre als auch vonseiten der Medien, der Radsportfans und bekannter Sportler. Im Namen des Teams ‚Katjuscha' und des gesamten Projekts möchte ich all jenen danken, die aufrichtig mit uns gefühlt haben, die die Hoffnung nicht aufgegeben und daran glaubt haben, dass die Gerechtigkeit wiederhergestellt wird!"

Wjatscheslaw Ekimow, Teamchef von „Katjuscha" und dreifacher Olympiasieger, erklärte in einem Interview der Zeitung „Iswestija", dass die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs dem Team ermögliche, alle seine Top-Radrennfahrer zu behalten. Unter diesen befindet sich mit Joaquim Rodriguez auch einer der besten Fahrer der Welt. „Das Team hat alle Fakten und Argumente vorgebracht, die dazu notwendig waren, die Richter von unserer Unschuld zu überzeugen. Heute haben wir einen weiteren Beweis für die Objektivität des Sportgerichts CAS bekommen", kommentiert Ekimow. Weiterhin kündigt er an: „Wir machen mit unseren Vorbereitungen für die Etappenrennen weiter und stellen uns auf künftige Wettbewerbe ein."

Die Reaktion des Radsportverbands UCI war hingegen zurückhaltender. So gab der Verband bekannt, dass man über die Entscheidung des CAS in Kenntnis gesetzt wurde und sich darauf einstelle, die Konsequenzen des Urteils abzuwägen. „Weitere Rückschlüsse werden in den kommenden Tagen gemacht, wenn die Situation beurteilt wurde", lautet es in einer Mitteilung des UCI.

 

Quelle: Zusammenstellung von Meldungen aus den Zeitschriften Iswestija und Kommersant.

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