Sotschi 2014: Auf Zielgerade mit neuem IOC-Präsidenten

Der neugewählte Thomas Bach sieht in den Olympischen Winterspielen in Sotschi die wichtigste Aufgabe der kommenden Monate. Foto: Getty Images/Fotobank

Der neugewählte Thomas Bach sieht in den Olympischen Winterspielen in Sotschi die wichtigste Aufgabe der kommenden Monate. Foto: Getty Images/Fotobank

Thomas Bach, der neue Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hat sich einen effektiven Kampf gegen Korruption und Doping auf die Fahnen geschrieben. Die Olympischen Spiele in Sotschi bezeichnete er als unbedingte Priorität.

Am 10. September wurde auf der 125. Versammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Buenos Aires die Spitze der wichtigsten internationalen Sportorganisation neu besetzt. Neunter IOC-Präsident ist Thomas Bach. Er setzte sich gegenüber fünf Mitbewerbern, darunter den weltberühmten Stabhochspringer Sergej Bubka, durch. Der Tag der IOC-Präsidentschaftswahlen war, wie Bach bekannte, einer seiner „längsten und bewegendsten" seines Lebens. „Im Sport steht der Sieger sofort fest, wir aber mussten eine ganze Stunde warten", beschrieb der neue Präsident des IOC seine Gefühle.

In Montreal hatte Bach 1976 für die Bundesrepublik Deutschland Gold im Mannschaftsfechten gewonnen, nun tritt er in Buenos Aires die Nachfolge des Belgiers Jacques Rogge an. Während der Präsidentschaft Rogges wurde Russland erstmals in seiner Geschichte die Ehre zuteil, als Austragungsstätte der Olympischen Winterspiele ausgewählt zu werden. Die Spiele selbst wird das IOC bereits unter der Leitung seines neuen Präsidenten begleiten.

 

Mit Sotschi steht die erste Bewährungsprobe bereits vor der Tür

Bach betonte ausdrücklich, sich mit allen ihm verfügbaren Kräften für einen angemessenen Ablauf einsetzen zu wollen. „Die Olympischen Spiele in Sotschi sind die wichtigste Aufgabe zu Beginn meines Weges, es verbleiben bis zur Eröffnung des Turniers schließlich nur noch fünf Monate. Ich werde alles dafür tun, dass die Spiele in Sotschi ein voller Erfolg werden", zitiert ihn die Agentur R-Sport.

Auch sein erster offizieller Auslandsbesuch wird mit Sotschi zusammenhängen. Der neue IOC-Präsident will nach Griechenland fahren, um auf dem Olymp persönlich der Zeremonie der Entzündung des olympischen Feuers beizuwohnen.

Einer der ersten Gratulanten des 59-jährigen Bayern zu seinem neuen Amt war der russische Präsident Wladimir Putin. „Präsident Putin würdigte die im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Sotschi 2014 geleistete Arbeit des IOC", erklärte der Pressesprecher des Präsidenten, Dmitri Peskow, gegenüber Journalisten. „Sie verabredeten eine Russlandreise von Bach, die eine Fortsetzung des Gesprächs ermöglichen soll", ergänzte Peskow.

Sotschi selbst könnte der neue Präsident des IOC bereits in nächster Zeit mit einem Besuch beehren. Witali Smirnow, Ehrenpräsident des Olympischen Komitees Russlands, erklärte in einem Gespräch mit russischen Journalisten, diese Reise sei bereits geplant. „Erstmals in der Geschichte wird das IOC von einem Olympiasieger geleitet, das ist für uns ein wichtiges Signal", bemerkte Smirnow.

 

Viertes Mitglied aus Russland in das IOC aufgenommen

Für Russland stand die 125. Session des IOC noch unter dem Zeichen eines weiteren wichtigen Ereignisses. Der Präsident des Olympischen Komitees Russlands, Alexander Schukow, wurde als neues Mitglied in die

Vollversammlung des IOC kooptiert. Für seine Kandidatur stimmten 63 der 92 stimmberechtigten Mitglieder der Organisation. Schukow ist der vierte Vertreter Russlands im IOC neben dem Ehrenpräsidenten des Olympischen Komitees Russlands Witali Smirnow, dem Präsidenten der Tennisföderation Russlands Schamil Tarpischtschew und dem vierfachen Olympiasieger im Schwimmen Alexander Popow.

Das neue IOC-Mitglied Schukow ist sicher, dass Thomas Bach den von seinem Vorgänger Jacques Rogge eingeschlagenen Entwicklungskurs fortsetzen werde. „Mit Thomas Bach ist dieser Posten heute zweifellos sehr gut besetzt, auch wenn alle sechs Kandidaten die Qualifikationen für diese Aufgabe aufwiesen. Die von Rogge in den letzten Jahren begonnenen Projekte wird Bach weiterführen", sagte Schukow in einer Pressekonferenz.

„Ich kenne Bach schon lange, er ist ein sehr zielorientierter Mensch", ergänzte Schukow. „Er ist im Geist ein Gewinner, wie jeder Olympiasieger.

Ohne eine solche Haltung gewinnt man keine Olympiamedaillen. Er ist ein erfahrener, guter Diplomat, bestens vertraut mit der olympischen Bewegung und ein erfahrener Sportler. Ich bin überzeugt, dass seine Wahl der olympischen Bewegung neue Impulse geben wird."

Thomas Bach selbst unterstrich in seinem Gespräch mit Journalisten, er werde weiterhin eine konsequente Politik zur Bekämpfung von Korruption und Doping verfolgen. Im Einzelnen stellte er eine engere Zusammenarbeit mit den Regierungen der internationalen Gemeinschaft und mit Interpol in den Raum, um Fälle von Beamtenbestechung und Organisation gekaufter Spiele aufzudecken. Er will außerdem für eine Verschärfung der Gesetze auf den entsprechenden Gebieten eintreten.

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