Ewgenij Pljuschtschenko, Eiskunstläufer
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Für den 31-jährigen Pljuschtschenko bedeutet Sotschi 2014 die vierte Olympia-Teilnahme. Der Eiskunstläufer, der 2006 in Turin für Russland die Goldmedaille holte, hat sich von seiner Rückenverletzung, die er sich im Januar während der Europameisterschaft in Zagreb zuzog, gut erholen können und ist nach einer zehnmonatigen Pause wieder aufs Eis zurückgekehrt. Bereits Anfang November holte er beim Volvo Cup in Riga Gold für Russland. Sein Trainer Aleksej Mischin verspricht daher, dass Plijuschtschenko in Sotschi in seiner gewohnten Form zu sehen sein wird. Man werde genau jenen russischen Eiskunstläufer erleben, der in der Eiskunstlaufszene lange Zeit die unumstrittene Nummer 1 war.
Nikita Krjukow, Langläufer
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Der Langläufer Nikita Krjukow wurde vor allem mit seinem spektakulären Sprint auf der Zielgeraden bei Olympia 2010 in Vancouver bekannt. Damals hatte er, wie auch sein Landsmann Aleksandr Panschinskij, den Topfavoriten Peter Northug aus Norwegen hinter sich gelassen. Dieser Triumph war allerdings kein Zufall, denn der Langläufer macht auf internationalem Niveau, bei Weltmeisterschaften etwa, stets eine gute Figur. 2013 gewann er die Weltmeisterschaft im Einzel- und im Mannschaftssprint. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi hat Krjukow deswegen auch alle Chancen, als Erster zum zweimaligen Olympiasieger im Sprinten gekrönt zu werden.
Jekaterina Tudegeschewa, Snowboarderin
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Die beste russische Snowboarderin Jekaterina Tudegeschewa begann ihre Karriere auf der Piste eigentlich als Skifahrerin. Doch der Wechsel von Ski auf Snowboard kam der in Sibirien geborenen Wintersportlerin sehr zugute. Bereits mit 14 Jahren schaffte sie es bei der Snowboard-Weltmeisterschaft 2003 am Kreischberg, Österreich, unter die zwanzig besten Snowboardfahrerinnen zu kommen.
Vor nicht allzu langer Zeit galt das Snowboardfahren in Russland als etwas Exotisches. Heute düsen in ganz Russland Tausende junger Leute die Pisten auf ihren „Schneebrettern" hinunter, wobei es im Land immer noch kein zweites Talent wie Tudegeschewa gibt. Die Hoffnungsträgerin des russischen Snowboardsports hat sehr gute Chancen, in Sotschi in der Disziplin Parallelslalom Gold zu holen. Als zweifache Weltmeisterin brennt sie darauf, nun auch bei Olympia zu Ruhm und Ehre zu gelangen.
Iwan Skobrew, Eisschnellläufer
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Iwan Skobrew ist der am häufigsten ausgezeichnete russische Eisschnellläufer in der Geschichte des modernen russischen Eisschnelllaufsports. Doch die Bronze- und Silbermedaille bei den Winterspielen in Vancouver sind noch lange nicht alles, was der russische Spitzensportler erreichen kann. Skobrew wurde in Chabarowsk geboren und gilt zu Recht als einer der größten olympischen Hoffnungsträger Russlands, da er nicht nur fähig ist, bei den Langstreckenwettbewerben Gold zu ergattern, sondern auch bei Wettbewerben mit kürzeren Laufstrecken. Als große Hoffnung Russlands durfte er bei der Schlusszeremonie in Vancouver die russische Nationalflagge tragen. Nun werden von ihm bei den Winterspielen in Sotschi Höchstleistungen erwartet.
Aleksandr Tretjakow, Skeletonfahrer
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Der amtierende Weltmeister im Skeletonfahren absolviert seinen Saisonstart Ende November in der kanadischen Stadt Calgary. Dies kommt dem Bronzemedaillengewinner von Vancouver gerade recht, denn er liebt die nordamerikanischen Rennbahnen, die als die anspruchsvollsten der Welt gelten. Doch die Ergebnisse des ersten Turniers sollen nur ein Anfang sein. Der 28-jährige, aus Sibirien stammende Skeletonfahrer plant nämlich, erst im Februar zur Höchstform aufzulaufen. Sein größter Konkurrent in Sotschi wird dabei der Lette Martins Dukurs sein. Wie immer werden in den Final-Durchgängen nur wenige Hundertstel über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Olga Sajzewa, Biathletin
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Obwohl die Deutsche Miriam Gössner und die Norwegerin Tora Berger zu den Favoritinnen auf Gold in Sotschi zählen, sollte man die russischen Biathletinnen noch lange nicht abschreiben. Ganz besonders Olga Sajzewa nicht, die sogar im Alter von 35 Jahren als Nummer 1 der russischen Nationalmannschaft an den Start gehen wird. Die Biathletin, die in Turin und Vancouver Gold für Russland holte, hat überaus gute Chancen, in ihrer Heimat wieder Gold abzuräumen. So überrascht es kaum, dass die Funktionäre des russischen Biathlonsports Sajzewa immer wieder dazu überredet haben, mit ihrem Abschied vom Sport noch zu warten und an den Olympischen Spielen in Sotschi teilzunehmen.
Tatjana Wolososchar und Maksim Trankow, Eiskunstläufer
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Bei der Winterolympiade in Vancouver konnten die russischen Eiskunstläufer keine einzige Goldmedaille ergattern, weswegen man in Sotschi von der Nationalmannschaft, die über viele Jahre hinweg die Richtung im Eiskunstlauf vorgab, wieder Siege erwartet. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf dem Tanzpaar Tatjana Wolososchar und Maksim Trankow. Die Welt- und Europameister konnten einen ausgezeichneten Start in die neue Saison hinlegen, indem sie souverän die Turniere in Deutschland, den USA und in Japan für sich entschieden. Die Saisonfavoriten, treten bei den Spielen unter Begleitung des Klassikers aus der Rockoper „Jesus Christ Superstar" auf und werden das Eis gewiss zum Glühen bringen. Zudem versichern sie, ihre Höchstform noch lange nicht erreicht zu haben. Das soll erst in Sotschi soweit sein.
Wiktor Ahn, Shorttracker
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Ahn Hyeon-su wird von der russischen Shorttrack-Nationalmannschaft als echte Verstärkung betrachtet. Der gebürtige Südkoreaner, der den Namen Wiktor Ahn annahm und die russische Staatsbürgerschaft verliehen bekam, stellte auch in der Saison 2012/2013 seine Weltklasse bereits unter Beweis. Bei den ersten Wettkämpfen, die er für seine neue Nationalmannschaft bestritt, gewann Wiktor drei Weltcup-Rennen und holte sich bei der Weltmeisterschaft zudem noch Silber auf der Strecke über 500 Meter. In Russland hofft man deshalb, dass der dreifache Olympiasieger von Turin seine Goldmedaillenkollektion um eine weitere ergänzen kann.
Albert Demtschenko, Rennrodler
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Der 43-jährige Rennrodler Albert Demtschenko wird – so viel ist bereits sicher – mit seiner Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi einen Rekord aufstellen. Es wird nämlich seine insgesamt siebte Teilnahme an einer Olympiade sein. Bei seinen ersten drei Turnieren fuhr Demtschenko in der Disziplin Doppelsitzer. Seit Salt Lake City bevorzugt er den Einsitzer. Doch der Rodelveteran hat bei Olympia bisher noch nie den ersten Platz belegt. Die Silbermedaille, die er für Russland in Turin holte, stellt in seiner Sportkarriere noch immer seine persönliche Bestleistung dar. Einen besseren Abschied aus der Welt des Sports als eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Sotschi kann man sich für den Spitzensportler kaum vorstellen.
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