Russische Sportstars: Unterstützt unser Olympia-Team!

Michael Klimentyev/RIA Novosti
Wegen des Doping-Skandals fliegt die russische Mannschaft nur in abgespeckter Form nach Rio. RBTH hat bekannte ehemalige und aktive Sportler gefragt, warum Fans Russland trotzdem anfeuern sollten.

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Andrei Kirilenko – ehemaliger Basketballspieler, Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012, Europameister, mehrmals von NBA und Euroliga ausgezeichnet:

„Die Antwort ist ganz einfach: Ich glaube, Russland hat sehr viele Top-Sportler, deren Leistungen man verfolgen und mit denen man mitfiebern sollte. Ich persönlich werde selbstverständlich für unsere Nationalmannschaft sein. Besonders wenn man daran denkt, was russische Sportler in letzter Zeit alles durchgemacht haben. Ich werde mit jedem einzelnen Athleten mitfiebern und hoffe, dass sie viele Medaillen nach Hause mitbringen.“

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Pawel Bure – ehemaliger Eishockeyspieler, Silber- und Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen, ausgezeichnet mit der Calder Memorial Trophy und Maurice Richard Trophy, aufgenommen in die Hockey Hall of Fame:

„Nach Rio fliegen nur saubere russische Sportler, die keine Doping-Vergangenheit haben. Sie wurden dieses Jahr in akkreditierten Wada-Labors den strengsten Dopingtests unterzogen. Die russische Mannschaft ist bestimmt die transparenteste, also sollten Fans von Verschwörungstheorien ihre Vernunft einschalten und auf die Statistik schauen.

Der aktuellste Wada-Bericht aus dem Jahr 2014 listet Russland auf dem 53. Platz im Ranking aktiven Dopingmissbrauchs. Positive Proben machen bei uns 0,9 Prozent aus, bei den US-Amerikanern 0,7 Prozent. Dabei sagt niemand, dass Russland keine Probleme mit Doping hat. Es gibt Probleme, man versucht sie zu lösen, aber Sportler aus anderen Ländern dopen auch.“

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Jelena Issinbajewa – Leichtathletin, Olympiasiegerin (2004 und 2008), Weltmeisterin (2005, 2007 und 2013), Weltrekordhalterin im Stabhochsprung (5,06 Meter):

„Die russische Mannschaft verhält sich immer fair und folgt den Spielregeln, egal was passiert. Sehr oft wurden unsere Sportler wegen ungerechter Entscheidungen ausgeschlossen. Aber selbst dann haben wir nicht gejammert, sondern einfach weiter, mit doppelter Kraft, trainiert.

Denken wir zum Beispiel an die Geschichte mit dem Kunstturner Alexei Nemow während der Olympiade in Athen 2004. Als das Publikum eine Viertelstunde lang die Entscheidung der Richter ausbuhte, versuchte Alexei, die Fans zu beruhigen. Deswegen lohnt es sich immer und überall, für die russische Nationalmannschaft zu sein. Wir sind eine starke Nation und wir brauchen kein Doping.

Die Geschichte mit der Sperre ist an den Haaren herbeigezogen. Schade, aber die IOC-Funktionäre glauben eher dem Herrn Professor Rodtschenkow, der wegen Amtsüberschreitung suspendiert wurde, als den Olympiasiegern und verehrten Athleten.“

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Marat Safin – ehemals bester Tennisspieler der Welt, zweifacher Grand-Slam-Sieger und Mitglied der International Tennis Hall of Fame:

„Ich bin Patriot und werde natürlich für die russische Mannschaft sein. Aber ich kann nicht sagen, warum Fans aus anderen Ländern für Russland sein sollten. Ich denke, man ist in der Regel entweder für seine Mannschaft oder für die internationalen Superstars. In der russischen Nationalmannschaft gibt es diesmal keine Superstars: Scharapowa, Issinbajewa und Jefimowa sind gesperrt.

Was ich vom Doping-Skandal halte? Ich habe schon früher betont, dass es in dieser Frage keinen externen Feind gibt. Man muss die ganze Struktur des russischen Sports ändern: Man muss Trainer für Jugendmannschaften ausbilden, sie müssen gut bezahlt werden, man braucht eine gut entwickelte Sportinfrastruktur in den Regionen, bessere Bedingungen zum Trainieren, man muss mehr in der Pharmabranche tun ... Vieles muss geändert werden. Ich hoffe, dass all die Skandale vor der Olympiade uns dazu bringen werden, diese Probleme zu beheben.“

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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