Weltbank senkt Prognose für Russlands BIP-Wachstum

Foto: RIA Novosti / Alexey Filippov

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Die Weltbank (WB) hat ihre Prognose in Bezug auf die Entwicklung des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das laufende Jahr um 0,3 auf 3,3 Prozent nach unten korrigiert, heißt es im jüngsten WB-Bericht zur Wirtschaft Russlands.

2014 traut die Weltbank der russischen Wirtschaft  ein Wachstum von 3,6 Prozent zu und revidiert damit die vorherige Prognose von 3,9 Prozent nach unten.

Die Hauptquelle des Wachstums des russischen BIP waren 2011 staatliche und private Investitionen in die Wirtschaft und 2012 der Privatkonsum. 2013 soll sich laut der WB-Prognose die Zunahme des Privatkonsums verlangsamen.

Das Wachstum könnte durch Strukturreformen im Interesse einer Verbesserung des Investitionsklimas und durch eine Steigerung der Arbeitsproduktivität gefördert werden. Die WB machte vor allem fünf Faktoren für die schwächere Prognose der russischen Wirtschaftsentwicklung verantwortlich.

Erstens: Nach der Weltbank-Prognose gibt der Erdölpreis 2013 von 105,8 US-Dollar pro Barrel auf 102 US-Dollar je Barrel nach. Zweitens: Die außenwirtschaftliche Konjunktur läuft schlechter als angenommen.

„Entsprechend der Februarprognose der EU-Kommission wird ein Wachstum der Wirtschaft der Eurozone, des wichtigsten Wirtschaftspartners Russlands, erst 2014 erwartet - aber nicht 2013, wie es im Herbst 2012 prognostiziert wurde“, heißt es im WB-Bericht.

Drittens: Die Abnahme der wirtschaftlichen Aktivität in Russland war in den letzten Monaten 2012 beträchtlicher als erwartet. Dieser Faktor wird auch 2013 im Sinne des Trägheitsgesetzes das Wachstum negativ beeinflussen.

„Ebenso wie 2012 erwarten wir, dass der Konsum die wichtigste Triebkraft des Wirtschaftswachstums bleibt. Die Inflation wird vermutlich aber langsamer abnehmen als angenommen“, wird der vierte Faktor erläutert.

Fünftens: Angesichts der geringen Zunahme der Investitionen im Jahr 2012 und ungeachtet der großangelegten Investitionsprojekte, die mit den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi verbunden sind, erwartet die WB erst Mitte 2013 eine Wiederbelebung der Investitionen im Zuge der Wiederbelebung der Weltwirtschaft.

„Das russische Wirtschaftswachstum beschleunigt sich im Jahr 2014 dank einem höheren Wachstumstempo in hoch entwickelten Volkswirtschaften und einer Rückkehr der Investitionsnachfrage etwas. Das Wachstumstempo der russischen Wirtschaft wird jedoch durch ein recht niedriges Wachstumspotential in der mittelfristigen Perspektive beschränkt sein“, heißt es im Bericht.

Das Defizit im russischen Staatshaushalt 2013 wird nach Erwartung der Weltbank ein Prozent des BIP betragen. 2014 soll der Staatshaushalt fast ausgeglichen sein. Die WB-Prognose besagt, dass der Anteil der Bevölkerung mit einem Einkommen unter dem Existenzminimum im Jahr 2014 auf 11,2 Prozent sinken wird - gegenüber 11,7 Prozent im Jahr 2012.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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